Die CDU und Bürgermeister Alfred Baxmann (SPD) sind sich nicht grün, weil der Rathauschef im Alleingang, wie er einräumte, die Entfernung der Bronzewegweiser vor dem RathausI verfügt hatte: „Die Verantwortung liegt beim Bürgermeister. Der hat entschieden, so zu verfahren“, sagte Baxmann.
Als Gründe nannte Baxmann das Interesse der Kaufleute am zügigen Baufortschritt auf und an der Marktstraße. Der Wiedereinbau in den neuen Porphyr-Belag sei technisch aufwendig und koste 5000 Euro. Und dann seien da noch politisch-historische Gesichtspunkte: Deutschland sei wiedervereinigt, die erste Strophe aus der Nationalhymne entfernt. Es sei „armselig, wenn die Erinnerung an die Geschichte einen solchen Punkt vor dem Rathaus braucht“.
Für die CDU erregte sich darüber vor allem Wolfgang Obst, der die Wiedereinsetzung der Wegweiser forderte, weil es einen Ort für die Erinnerung in der Stadt brauche. Obst, dem Gero von Oettingen und Klaus Köneke von der CDU sowie Hans-Dieter Morich von der SPD assistierten, sprach von einer „Chronologie der Geschichtslosigkeit“ und warf dem Bürgermeister Selbstherrlichkeit vor.
„Wenn es vielen Bürgern so wichtig ist“, konterte Baxmann, sollten sie Geld sammeln für einen Wiederaufbau. Als möglichen Standort schlug er den Park vor: „Wir stellen dann eine Bank dazu.“