In dem Zeichenkursus für Kinder des Julius-Clubs in der Stadtbücherei geht es eigentlich darum, wie man die Comicfigur Greg zeichnet. Aber zu Gregs Leben gehören neben vielen anderen Widrigkeiten eben auch die Haufen, die der Dobermann aus der Nachbarschaft regelmäßig auf dem Fußweg hinterlässt. Und da die Kinder, die Hofmann hier gerade unterrichtet, echte Greg-Experten sind, wollen sie auch solche Details wissen.
„Zeichnen lernen wie Greg“ hieß der Workshop. Die 15 Teilnehmer konnten ausprobieren, wie man den Figuren der Greg-Tagebücher des US-amerikanischen Autors Jeff Kinney auf dem Papier Leben einhauchen kann. Seit dem Erstling „Gregs Tagebuch - von Idioten umzingelt“ aus dem Jahr 2008 ist die Reihe ein Bestseller der Comicliteratur.
Perspektivisches Zeichnen kam beim Workshop ebenso zur Sprache wie das Beachten von Proportionen: „Ich bin acht Charlotten-Köpfe groß, Greg aber ist vier Greg-Köpfe groß“, erklärte Hofmann plastisch.
Die Kinder lernten auch, dass beim Comiczeichnen die Hände der Figuren oft das Schwierigste sind. Für begeisterte Zeichner empfahl Hofmann, zur Übung alle Hände eines Asterix-Bandes abzeichnen. Denn der Asterix-Vater Uderzo habe die Gliedmaßen in allen möglichen Gesten, mit viel Akribie und großer Meisterschaft in Szene gesetzt.
Unter Anleitung Hofmanns zeichneten die Kinder beim Julius-Club-Kurs Figuren der Greg-Tagebücher und selbstausgedachte Szenen. Zeichenlektionen mit derart viel Witz würden sich manche Kinder wahrscheinlich auch für den Kunstunterricht in der Schule wünschen.
Von Eike Brunhöber