Wie ein langes, grünes Band zieht sich der kniehohe Zaun am Fahrbahnrand der Kreisstraße Ramlingen-Ehlershausen entlang. Aufgestellt wird das engmaschige Plastikgitter am Sonnabendmorgen von rund 15 ehrenamtlichen Helfern des Naturschutzbunds (Nabu). Der Grund ist die bald beginnende Krötenwanderung. Im angrenzenden Waldgebiet erwachen Erdkröten, Grasfrösche und Teichmolche aus der Winterstarre und begeben sich auf Wanderschaft. Ihr Ziel ist ein Tümpel auf der anderen Straßenseite, direkt hinter dem Ramlinger Waldbad. Damit die sich meist langsamen bewegenden Amphibien nicht von den Autos auf der Kreisstraße überfahren werden, bauen die Naturschützer einen 500 Meter langen Schutzzaun am Waldrand auf.
„Es kann schon sein, dass die Tiere nächste Woche loslaufen“, sagt Bernd Rose vom Vorstand der Nabu-Ortsgruppe Burgdorf, Uetze und Lehrte. „Wenn die Temperaturen nachts auf über vier Grad steigen und dann noch warmer Regen fällt, gibt es kein Halten mehr.“ Die Tiere orientieren sich entlang des Krötenzauns und fallen in die Eimer, die in den Boden eingegraben sind.
Die Familie Hein und der elfjährige Phil aus Ramlingen werden die Amphibien dann täglich zum Tümpel hinter dem Waldbad tragen und dort freilassen. Im vergangenen Jahr konnten mithilfe des Zauns und der ehrenamtlichen Transporthelfer 540 Amphibien sicher zu ihren Laichplätzen gebracht werden.
Von Laura Beigel