Nächste Etappe für eine gründliche Sanierung der historischen Windmühle in Wichtringhausen: Mit erheblichem Aufwand hat der Mühlenverein in Zusammenarbeit mit einer Fachfirma den sogenannten Windbalken aus Eichenholz in der drehbaren Mühlenkappe austauschen lassen. Für diese Reparatur kamen am Dienstag zwei schwere Autokräne zum Einsatz, die Kosten betragen bis zu 30000 Euro.
Auf dem Windbalken direkt unter dem Flügelkreuz ruht die ganze Last der mächtigen Flügelwelle im drehbaren Kopf der mehr als 190 Jahre alten Windmühle. Angetrieben vom Flügelkreuz, überträgt die Welle die Windkraft auf die funktionstüchtige Mechanik im Innern des Galerie-Holländers.
„Aber der alte Eichenholzbalken ist völlig morsch und kann das Gewicht nicht mehr tragen. Darum haben wir bereits vor etwa zwei Jahren mit der Planung für eine Reparatur begonnen“, erklärt Karl-Heinz Kasch vom Mühlenverein Wichtringhausen.
Um den Original-Windbalken aus dem Mühlenbaujahr 1824 ausbauen und durch einen neuen Balken ersetzen zu können, mussten am Dienstag zwei schwere Autokräne anrücken: Während ein Kran die rund acht Tonnen schwere Flügelwelle mit dem eisernen Flügelkreuz anhob, sicherte der zweite Kran den morschen Balken und hievte anschließend das neue Stück an die richtige Stelle in einer Höhe von etwa 17 Metern.
Auch der neue Windbalken besteht aus Eichenholz. „Das Holz muss schon 20 bis 30 Jahre abgelagert sein, damit der Balken das Gewicht richtig abfangen kann“, sagt Kasch, der mit Sanierungskosten für den Mühlenverein von bis zu 30000 Euro rechnet. Allein der Einsatz der beiden Autokräne schlage mit mehreren Tausend Euro zu Buche.
Zum Sanierungsprojekt gehört auch die Erneuerung eines zweiten Balkens an der Windrose. Im Vorfeld habe sich der Verein intensiv um Fördermittel bemüht – bislang jedoch ohne Erfolg. Vielfach stünden bürokratische Hürden im Weg.
„Zum Glück haben wir uns in den vergangenen Jahren ein finanzielles Polster ansparen können, insbesondere aus den Einnahmen des jährlichen Mühlentages an Pfingstmontag“, erläutert Karl-Heinz Kasch. Außerdem beteiligen sich mehrere Vereinsmitglieder mit privaten Darlehen an der Finanzierung.
Laut Kasch seien mit dem Balkenaustausch die größeren Sanierungsvorhaben zunächst abgeschlossen. „Aber an einem historischen Gebäude wie unserer Windmühle gibt es immer eine Menge zu tun“, betont der Mühlenfreund.
Von Frank Hermann