Schnee in Barsinghausen: Nienstedter Pass nur von wenigen Rodlern genutzt

Wider Erwarten hat sich der Parkplatz am Nienstedter Pass am Wochenende nicht bis auf die letzte Ecke gefüllt. Trotz des strahlend blauen Himmels, des Pulverschnees und einer wahrlichen Winterwunderlandschaft blieben sowohl der Platz als auch der Wald ruhig. Nur ein paar Rodler und Spaziergänger hatten sich auf den Weg gemacht – und diese blieben lange Zeit, um die leere Abfahrt auszukosten, sagte Kathleen Kowalski vom Ordnungsamt Barsinghausen am Sonnabend. „Die wenigen, die hier sind, genießen das richtig.“ In der nächsten Woche kämen bestimmt wieder mehr Leute, vermutet sie. Am Sonnabendmorgen hätten lediglich zwei Autos dort gestanden, erzählt sie. Langsam seien es ein paar mehr geworden. Doch auch gegen Mittag war nicht viel los. Den Grund dafür vermutet Kowalski darin, dass der Parkplatz die Woche über gesperrt war und erst Freitagmittag wieder freigegeben wurde. Wahrscheinlich glaubten einige Leute, es sei noch immer nicht gestattet, dort das Auto abzustellen. Weiterhin seien viele Straßen in der Stadt noch nicht richtig geräumt. Da würden mit Sicherheit einige Menschen Bedenken haben und nur ungern das Auto nehmen. Doch das sei ihr eigentlich ganz recht. Ohnehin könne sie den Tag in der Sonne genießen. Denn die Besucher, die dort sind, würden sich alle an die Corona-Regeln halten, die Stimmung sei entspannt. Lesen Sie auch So schön ist der Winter im Calenberger Land „Deister ist noch wunderschöner als gedacht“: Genau das gefällt auch Daniel aus Hannover. Der junge Mann sei dem ganzen Corona-Stress entkommen wollen. „Und der Deister ist noch wunderschöner als gedacht“, erzählt er strahlend. Leider habe er seinen Schlitten nicht mitgebracht. „Da wird man schon ein bisschen neidisch.“ Zum Beispiel auf Henning und Sohn Thies. Während Mama Melanie mit dem jüngeren Bruder Leo eine kurze Pause einlegt, rodeln die beiden immer wieder die Strecke hinab. „Noch einmal Doppeldecker“, fordert Henning seinen Sohn auf. Und der ist begeistert, schmeißt sich auf seinen Vater, der mit dem Bauch auf dem Schlitten liegt – und los geht es. „Wir kommen aus Garbsen und sind extra dort hingekommen“. Sie kenne die Gegend, weil ihre Jungs dort im Sommer öfter mal zum Mountainbikefahren herkämen. Aber so verschneit sei es auch wunderschön, findet sie. Lediglich ein Skilangläufer ist im Dickicht zu sehen. Er hat sich abseits der Rodelstrecke seinen eigenen Weg durch den Tiefschnee gebahnt. Es ist still. Nur aus der Ferne sind ein paar Kinder zu hören. An der Bantorfer Höhe hat die Polizei ein stärkeres Besucheraufkommen festgestellt. Da die Zuwegungen nicht geräumt waren, gab es laut Beamten vor allem mehr Fußgänger, die zur Bantorfer Höhe wanderten. Das hatte aber auch negative Auswirkungen für die umliegenden Straßen: Geparkt wurde dort, wo die Schneemassen es zuließen – unter anderem waren einige Autos im Bereich der Feuerwache so abgestellt, dass sie laut Polizei im Einsatzfall die ausrückende Feuerwehr behindert hätten. „Ein ungehindertes Ausrücken der Einsatzkräfte wäre nicht möglich gewesen“, heißt es vonseiten der Beamten. Doch bei der polizeilichen Überprüfung waren die Falschparker schon wieder verschwunden. lis Ähnlich sei die Lage auch am Sonntag geblieben. Polizei und Ordnungsamt melden bis zum Nachmittag keine Zwischenfälle, vergleichsweise wenige Besucher und einen durchweg unproblematischen Dienst am Nienstedter Pass. Die Auslastung des Parkplatzes schätzt die Polizei auf etwa 60 Prozent. Auch Behinderungen durch Falschparker konnten die Beamten nicht feststellen. Von Janna Silinger