Barsinghausen: Stadt lässt das alte Industriegleis sanieren

Auftakt für ein Millionenprojekt zur Sanierung des städtischen Industriegleises: Bis zum Jahr 2024 will die Stadt Barsinghausen ihren rund 1,5 Kilometer langen Gleisanschluss ins Gewerbegebiet Reihekamp komplett erneuern lassen. Für dieses Projekt rechnet die Verwaltung mit Gesamtkosten von etwa 1,1 Millionen Euro. Der erste Bauabschnitt wird bereits in diesen Tagen fertiggestellt. Bauarbeiter einer Fachfirma haben vor einer Woche damit begonnen, die Teilstrecke vom Abzweig an der S-Bahn-Strecke Hannover – Haste bis zum Überweg Im Knickfeld zu erneuern. Auf einer Länge von 275 Metern werden die alten Schienen und Schwellen gegen neues Gleismaterial ausgetauscht. Außerdem hat der Bautrupp die Weiche am Abzweig östlich der Bahnbrücke Hannoversche Straße saniert. Laut Zeitplan sollen die Arbeiten an diesem ersten Bauabschnitt bis Mitte dieser Woche abgeschlossen sein. „Das wollen wir auch schaffen“, sagte ein Bauarbeiter am Montag. Abschnitt kostet 200.000 Euro: Die Stadt Barsinghausen hatte diesen ersten Abschnitt mit Kosten von etwa 200.000 Euro veranschlagt. Von der Landesnahverkehrsgesellschaft erwartet die Stadt einen Zuschuss von maximal rund 106.000 Euro. Weil der Bewilligungszeitraum für diese Förderung am 31. Dezember ausläuft, musste der erste Bauabschnitt auf jeden Fall noch im Jahr 2020 realisiert werden. Weitere vier Sanierungsschritte folgen dann in den Jahren 2021 bis 2024. Dabei rechnet die Stadt für die ersten drei Jahre ebenfalls mit Investitionen von jeweils etwa 200.000 Euro. Das letzte Teilstück im Jahr 2024 soll dann auf einer Länge von 400 Metern voraussichtlich 300.000 Euro kosten. Beteiligt sich die Landesnahverkehrsgesellschaft erneut mit einer Förderung von bis zu 75 Prozent der Nettobaukosten, dann könnte die Stadt mit einem Zuschuss von maximal 693.000 Euro für alle fünf Abschnitte rechnen. Gleisanschluss seit 70 Jahren: Seit nahezu 70 Jahren besteht die Gleisverbindung der ehemaligen Gemeinde und heutigen Stadt Barsinghausen ins Gewerbegebiet Reihekamp. Ursprünglich war auch das Industriegebiet mit den Motorenteileherstellern zwischen Barsinghausen und Großgoltern ans Gleis angeschlossen. Mittlerweile endet die Strecke jedoch bereits auf dem Gelände des Stahlhandelsunternehmens Knauf Interfer (Deltastahl). Deltastahl sowie die Firma Primagas nutzen derzeit noch den Gleisanschluss gegen eine Gebührenzahlung an die Stadt. Laut Verwaltung rollen Waggons mit Warenlieferungen mehrfach pro Woche über die Gleise. Allerdings hat der Betrieb im Laufe der sieben Jahrzehnte dem Gleisanschluss zugesetzt, Abnutzungsspuren wurden immer deutlicher sichtbar. Daraufhin erstellte die Stadt Barsinghausen einen fünfstufigen Sanierungsplan, dessen Umsetzung nun mit dem ersten Abschnitt begonnen hat. Lesen Sie auch: Nur noch zwei Firmen nutzen dieses Gleise – doch die Stadt muss sie für einen Millionenbetrag erneuern Bahnsteig ist bald auch über eine Rampe zu erreichen Von Frank Hermann