Barsinghausen: Keine Angst vor Coronavirus: Blutspenden bleibt wichtig

Überall werden wegen der Corona-Krise Veranstaltungen abgesagt – Blutspendetermine sollen aber weiterhin angeboten werden, um die Versorgung der Kliniken mit Blutkonserven sicherzustellen. Das hat der Krisenstab der Stadt Barsinghausen in Absprache mit der Region Hannover entschieden. Eigentlich warnt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) immer erst im Sommer davor, dass die Ressourcen knapp werden und ruft dann zur Blutspende auf. Grund ist die Urlaubszeit, manchmal auch ein sportliches Großereignis wie die Fußball-Europameisterschaft – wenn weniger Leute zur Spende gehen, mangelt es den Krankenhäusern an Blutkonserven. An Blutspendeterminen festhalten: Nun passiert das wegen Corona schon im März. „Die Bevölkerung hat derzeit andere Dinge um die Ohren. Es ist normal, dass weniger Leute zur Blutspende kommen“, sagt Patrick Ploberger, der beim DRK-Blutspendedienst in Springe arbeitet und für die Region Hannover die Blutspendetermine koordiniert. „Wir müssen an den Spendeterminen festhalten. Die intensivmedizinische Versorgung könnte in den Krankenhäusern demnächst steigen, dann braucht man auch mehr Blutkonserven“, sagt Ploberger und warnt vor einem Engpass. Immerhin: Beim DRK-Ortsverein in Barsinghausen, wo Ploberger Vorsitzender ist, gab es keinen Rückgang zu verzeichnen. Am Freitag vor einer Woche hatte die Corona-Angst viele Menschen noch nicht ausgebremst und es kamen 81 Blutspender. „Das entspricht genau dem Durchschnitt von den 80 Leuten, die wir immer haben“, sagt Ploberger. Schärfere Hygienevorschriften: Auch beim DRK-Ortsverein Goltern bleibt es dabei: Die Blutspende am Freitag, 27. März, findet statt. „Zu uns kommen immer um die 50 Leute. Ich rechne diesmal allerdings mit weniger Teilnehmern – das liegt ja auf der Hand, die momentane Lage schreckt die Leute ab“, sagt Vorsitzende Gitta Gäfke. Die ohnehin strengen Hygienevorschriften werden wegen Corona noch mal verschärft. „Es wird schon draußen Schilder geben, wonach man nur Blut spenden darf, wenn man sich absolut gesund fühlt und sich zuletzt nicht in Krisengebieten aufgehalten hat“, kündigt Gäfke an. Auch der DRK-Ortsverein aus Langreder rechnet mit weniger Blutspendern als sonst, will seinen Termin aber auf keinen Fall ausfallen lassen. Die sonst üblichen 40 Teilnehmer werde man wohl nicht erreichen, deswegen will man auch das Helferteam anpassen. „Vermutlich brauchen wir weniger Ehrenamtliche als sonst, denn das Büfett wird auch kleiner ausfallen“, sagt die kommissarische Vorsitzende Heike Niemann. Lunchpakete statt Büfett: Der Blutspendedienst Springe plant sogar grundsätzlich Änderungen beim Imbiss, um Menschenansammlungen zu vermeiden. „Gerade im ländlichen Bereich gehört es zur Geselligkeit, noch länger beim Essen sitzenzubleiben. Deswegen sollen die Helfer Lunchpakete machen, die die Blutspender mitnehmen und zu Hause essen“, erklärt Sprecher Markus Baulke. Weitere Änderungen gibt es beim Ablauf. „Bislang haben unsere Mitarbeiter die Körpertemperatur der Spender erst bei der Aufnahme gemessen. Das passiert jetzt schon am Eingang, also vor der Anmeldung“, kündigt Baulke an. Auf das Coronavirus selbst werden die Blutspender nicht untersucht, weil es gar nicht über Blut übertragbar sei, betont Baulke. Keine Schutzanzüge: Die Mitarbeiter und Helfer, die direkt mit den Spendern auf der Pritsche in Kontakt kommen, agieren in ihrer normalen Ausrüstung. „Das wäre auch kontraproduktiv, wenn wir den Leuten erzählen, dass kein Grund zur Panik besteht – und unsere Leute dann in Ganzkörper-Schutzanzügen rumlaufen“, sagt Ploberger. Das DRK Langreder bietet am Dienstag, 24. März, von 16 bis 19.30 Uhr einen Blutspendetermin im Sportheim, Halbe Straße 3a, an. In Großgoltern kann am Freitag, 27. März, von 16.30 bis 19.30 Uhr in der Albert-Schweitzer-Schule, Albert-Schweitzer-Straße 2, Blut gespendet werden. Am Freitag, 31. März, gibt es einen Blutspendetermin in Egestorf. Dafür ist die Grundschule an der Nienstedter Straße von 15.30 bis 19.30 Uhr geöffnet. Auch wenn Schulen und Sportstätten momentan wegen Corona geschlossen sind – auf Anweisung des niedersächsischen Sozialministeriums dürfen Blutspenden dort weiterhin stattfinden. Lesen Sie auch: Blutspende ist harte Arbeit Wissenswertes rund um die Blutspende Coronavirus: Diese Veranstaltungen fallen in Barsinghausen aus Von Stephan Hartung

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