VW entwickelt Elektro-Kleinwagen

Volkswagen treibt die Planungen für ein „Volks-Elektro-Auto“ schneller voran als bisher geplant. Das Fahrzeug, das intern unter dem Projekt-Namen „Small BEV“ firmiert ist für die nächste größere Ausbaustufe ab dem Jahr 2023 vorgesehen, soll unterhalb des jüngst gestarteten ID.3 angesiedelt werden und in der Basisversion schätzungsweise um die 20 000 Euro kosten. Ein Projektteam wurde bereits mit den konkreten Planungen beauftragt. Der ID.2 soll das Angebot nach unten abrunden: In den ursprünglichen Plänen Volkswagens war ein möglicher ID.2 frühestens ab 2025 vorgesehen, jetzt könnte es mit dem elektrischen Kleinwagen doch schneller gehen. Grund dafür ist der immer wahrscheinlicher werdende Green Deal der EU. Dieser würde die CO2-Flottenziele nochmals deutlich verschärfen. Volkswagen müsste durch die neuen Vorgaben bis 2030 jährlich 300 000 Elektro-Autos mehr verkaufen. Ein günstiger E-Kleinwagen würde die Elektromobilität für einen größeren Teil der Bevölkerung erschwinglich machen. Wo der „Small BEV“ produziert werden wird, ist noch nicht ausgemacht. Klar ist aber: Der Green Deal würde auch eine weitere Umrüstung von Standorten auf Elektromobilität nach sich ziehen, um die zusätzlich notwendigen Produktionskapazitäten decken zu können. Das könnte durchaus auch die teilweise Umrüstung des Wolfsburger Stammwerks befeuern. Diese wurde in der Planungsrunde Anfang November grundsätzlich beschlossen und soll Ende des nächsten Jahres im Detail diskutiert werden. Weitere E-Modelle stehen in den Startlöchern: Oberhalb des seit September verkauften E-Kompaktwagens ID.3 folgt zum Jahreswechsel zunächst der Klein-SUV ID.4 . Danach setzen der ID.5 – eine Mischung aus SUV und Limousine mit bis zu 470 Kilometern Reichweite – und der größere ID.6 die Serie fort. Der elektrische Bus ID.Buzz startet 2022. 2023 kommt der Oberklassewagen Aero B hinzu, der im vollgeladenen Zustand bereits bis zu 700 Kilometer weit fahren soll. Im Zeitraum 2023 bis 2026 will die Kernmarke des VW-Konzerns zudem die klassischen Verbrenner-Baureihen durch eine neue Generation von Hybridvarianten ergänzen, die mit dem elektrischen Teil des Antriebs dann bis zu 100 Kilometer weit kommen sollen. Tiguan und Passat bekommen Nachfolger, Touran und Sharan laufen aus: Unter den Verbrennern sind Nachfolgemodelle für den Tiguan und den Passat bereits beschlossene Sache. Letzterer wird in Europa aber nur noch als Kombi auf den Markt kommen. Für den Golf ist derzeit ebenfalls noch ein weitere Generation vorgesehen. Dass der Touran und der Sharan mittelfristig auslaufen steht hingegen ebenfalls fest. Das Stammwerk Wolfsburg erhält im Gegenzug neben der Golf und der Tiguan-Produktion auch ein neues großes SUV, dass dem bisher in China hergestellten Tayron ähnlich ist – und eben langfristig auch ein Elektro-Auto. Um welches Modell es sich dabei handelt, wird vielleicht schon in der nächsten Planungsrunde im November 2021 entschieden. Ein wichtige Rolle in der E-Offensive spielt auch der Standort Hannover.. Am Hauptsitz der leichten Nutzfahrzeuge soll ein E-Oberklassemodell („D-SUV“) für andere Marken entstehen: Es könnte sich um den „Tesla-Fighter“ für Audi, Porsche und Bentley handeln, mit dem VW den US-Pionier angreifen will. Lesen Sie auch: Digitale Weltpremiere des neuen ID.4 von Volkswagen VW ID.4 - Volkswagen nennt Fahrplan für neues Elektroauto Volkswagen Nutzfahrzeuge: Neue SUV-Modelle sichern den Standort Hannover Von Steffen Schmidt

VW entwickelt Elektro-Kleinwagen – den ID.2