Die schlechte Nachricht zuerst: Laut der aktuellen Statistik des Tüv-Nord ist von Sommer 2018 bis Sommer 2019 die Zahl der Fahrzeuge mit erheblichen oder gefährlichen Mängeln leicht angestiegen – von 22,1 auf 22,7 Prozent (Niedersachsen: 23,2 Prozent). Allerdings gibt es auch eine gute Nachricht: Die Zahl der Autos, die gänzlich mängelfrei über Deutschlands Straßen rollt, ist von 66,2 auf 67,9 Prozent (Niedersachsen: 67,8 Prozent) geklettert.
Seit 2015 war die Zahl der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln kontinuierlich von 25,2 auf 22,1 Prozent (bis Mitte 2019) gefallen – nun geht der Wert erstmals wieder hoch. Man hoffe nun, dass es sich bei dem leichten Anstieg nicht um eine Trendwende handele, sagte ein Sprecher des Tüv Nord. Für die Statistik wurden mehr als zwei Millionen Hauptuntersuchungen (HU) beim Tüv Nord auswertet. Die Prüforganisation ist bundesweit tätig, aber besonders stark vertreten im Norden Deutschlands.
Im ersten Anlauf durch die HU
In der Kategorie leichte Mängel betrug der Wert 9,3 Prozent (Niedersachsen: 8,9). Zusammen mit den Fahrzeugen ohne Mängel ergibt sich ein Wert von 77,2 Prozent aller Fahrzeuge, die im ersten Anlauf ihre HU-Plakette erhalten. Bleiben noch die Fahrzeuge, die so unsicher sind, dass sie sofort stillgelegt werden müssen: Dieser Wert stieg von 0,06 auf ein „erfreulich niedriges Niveau“ von 0,08 Prozent (Niedersachsen: 0,1), heißt es in einer Mitteilung des Tüv Nord.
Am häufigsten verzeichneten die Prüfer Schäden an der Lichtanlage oder der Elektronik: Diese Mängelgruppe führt mit einem Wert von 15,7 Prozent die Statistik des Tüv Nord an. Es folgen die Mängelgruppen Achsen/Räder/Reifen sowie Umweltbelastung (Abgasanlage, Auspuff, tropfendes Öl) mit jeweils 10,7 Prozent. In 9,6 Prozent der Fälle waren an Autos die Bremsen defekt.
Eine weitere Erkenntnis des Tüv-Reports: Je älter Fahrzeuge sind, desto höher ist auch die Zahl derjenigen, die im ersten Anlauf keine Plakette bekommen. Laut Statistik finden sich bei der HU im Alter von drei Jahren bei 6,1 Prozent der Autos erhebliche Mängel. Im Alter von fünf Jahren sind es bereits 10,6 Prozent, bei den Elfjährigen sogar fast jedes dritte (30,9 Prozent). Die durchschnittliche Laufleistung der Fahrzeuge lag bei den Dreijährigen bei rund 49.000 Kilometern und bei den Elfjährigen bei knapp 137.000 Kilometern.
Mercedes gewinnt
Das Auto mit den geringsten Mängeln im aktuellen Tüv-Report ist der Mercedes GLC, gefolgt vom Porsche 911. In den verschiedenen Fahrzeugklassen landete bei den Minis der Opel Adam vorn, bei den Kleinwagen der Audi A1. Bei den Kompaktwagen, den Mittelklassefahrzeugen und den Vans siegen die Mercedes-Modelle A-Klasse, C-Klasse und die B-Klasse, Am schlechtesten schnitten in den jeweiligen Altersklassen der Dacia Logan, der Chevrolet Spark sowie der Chevrolet Matiz ab.
Von INKEN HÄGERMANN