Das Urteil ist gesprochen und für viele Dieselfahrer sieht es düster aus. Das Bundesverwaltungsgericht hat Fahrverbote in Städten grundsätzlich für rechtens erklärt. Davor gefeit sind allerdings jene Modelle, die die Abgasnorm Euro 6 erfüllen. Dieser Richtwert gibt es in drei Ausprägungen. Der letzte Schrei ist dabei Euro 6d-TEMP.
Hinter dem Kürzel verbirgt sich ein genaueres Testverfahren. Die Wagen werden auf ihren realen Ausstoß auf der Straße überprüft, anstatt nur im Teststand. Für sie gelten auch die verschärften Werte für den Partikel-Ausstoß, die ab September 2014 mit der Norm Euro 6 eingeführt wurden. Im Abgas dürfen lediglich 4,5 Milligramm Partikelmasse pro Kilometer vorkommen.
Ab 1. Januar 2020 soll der Standard Euro 6d-TEMP für alle Fahrzeuge verbindlich sein, um eine Zulassung zu erhalten. Laut ADAC erfüllen aktuell oder in naher Zukunft Modelle der Hersteller BMW, Mercedes, Opel, Peugot und Volvo die neue Norm.
Ein BMW 218d GranTourer oder auch ein Honda Civic 1.6 i-DTEC sollten deshalb ungehindert durch Hamburg kommen. In der Hanse-Stadt soll es schon in zwei Monaten begrenzte Diesel-Fahrverbote geben: In zwei wichtigen Durchgangsstraßen im Stadtteil Altona dürfen bald Anwohner und Besucher nur noch dann fahren, wenn ihre Fahrzeuge die Norm Euro 6 erfüllen.
Auch Berlin und Stuttgart könnten durchgreifen. Der Senat will bis Jahresende prüfen, ob es ab 2019 Fahrverbote in der Hauptstadt geben soll. In Stuttgart könnte es für ältere Diesel schon Ende 2018 erste Beschränkungen geben.
Wer sich einen Überblick verschaffen will, welche Modelle auf die Abgas-Norm 6d-TEMP schon zugelassen sind, kann sich beim ADAC einen Überblick verschaffen.
Von sos/dpa/RND