BERLIN. Er werde dem Verwaltungsrat empfehlen, zum 1. Februar einen pauschalen Zusatzbeitrag von acht Euro von jedem Mitglied zu erheben, sagte DAK-Vorsitzender Herbert Rebscher vor Journalisten in Berlin. KKH-Allianz-Vorstandsmitglied Rudolf Hauke kündigte für Ende Februar ebenfalls einen entsprechenden Beschluss des Verwaltungrates an. Auch mehrere Betriebskrankenkassen (BKK) wollen in den nächsten Monaten einen Zusatzbeitrag erheben.
Die DAK gehört mit rund 4,5 Millionen Mitgliedern zu den größten gesetzlichen Kassen. Die KKH-Allianz hat mehr als zwei Millionen Mitglieder und mitversicherte Familienangehörige.
Nach Einschätzung von Experten werden fast alle gesetzlichen Krankenkassen bis Ende dieses Jahres einen Zusatzbeitrag erheben. Im Laufe des Jahres würden Zusatzbeiträge von sieben oder acht Euro „zur Regel“, sagte der Gesundheitswissenschaftler Günter Neubauer vom Münchner Institut für Gesundheitsökonomik auf der Pressekonferenz in Berlin. Er verwies darauf, dass die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) 2010 trotz des Steuerzuschusses von 3,9 Milliarden Euro ein Defizit von vier Milliarden Euro erwartet. Dies müssten die Kassen durch Zusatzbeiträge ausgleichen.
Gesetzliche Krankenkassen können solch einen Zusatzbeitrag erheben, wenn sie mit dem Geld aus dem Gesundheitsfonds nicht auskommen. Diesen müssen Versicherte zusätzlich zum Einheitsbeitrag von derzeit 14,9 Prozent allein zahlen. Er ist auf ein Prozent des beitragspflichtigen Einkommens begrenzt, das sind maximal knapp über 37 Euro. Bei einer Summe von bis acht Euro kann der Zusatzbeitrag pauschal von allen Versicherten erhoben werden, bei einer höheren Summe muss nach den Einkommensverhältnissen differenziert werden. afp