„Es sind im Moment vier Liberale, die erklären, (den Kandidaten von SPD und Grünen, Joachim) Gauck zu wählen. Wenn ich die Medien verfolge, habe ich den Eindruck, es könnten auch 400 sein“, sagte Wulff am Montag bei der Aufzeichnung einer n-tv-Sendung.
Er wolle die Wahl am 30. Juni nicht mit dem Fortbestand der Koalition verknüpfen, sagte der niedersächsische Ministerpräsident. Zugleich räumte er aber ein: „Wenn man nicht naiv sein will, ist das natürlich ein politisches Signal dafür, wer in welchem Moment wie politisch kraftvoll ist, was er durchbringt, was er durchsetzt.“
Wulff sagte mit Blick auf die Medien, am Ende werde immer dem, der gegen den Strom schwimme, die größte Bedeutung beigemessen. „Die anderen, die ihre Entscheidungen im Mainstream verkünden, fallen ins mediale Loch und werden nicht vermittelt.“
Er würde als Bundespräsident zunächst in die neuen Länder reisen, sagte Wulff. „Man wird von Berlin aus etwas für das Zusammenwachsen Deutschlands tun müssen.“ Die ersten Aktivitäten würden ihn „sicher in die neuen Länder führen, um dort im 20. Jahr der Einheit ein besonderes Signal zu setzen“. Er werde aber auch nach Bonn an den zweiten Sitz des Bundespräsidenten reisen.
Sein Privathaus in Burgwedel bei Hannover wolle er im Falle seiner Wahl weiter bewohnen, sagte der Kandidat. „Ich glaube es ist gut, dass man das so ein bisschen in geordneten Bahnen hält, gerade wenn man kleine Kinder hat. Es ist wichtig, dass die wissen, das hier ist das Heim auf Dauer.“
dpa