Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ist offenbar als Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten aus dem Rennen. Von der Leyen werde „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ nicht die Nachfolge des zurückgetretenen Bundespräsidenten Horst Köhler antreten, heißt es in Unionskreisen.
Zuvor hatte auch das ARD-Hauptstadtstudio mitgeteilt, es verdichteten sich Hinweise, dass die Arbeitsministerin nicht die künftige Bundespräsidentin sein werde. Die ARD berief sich auf nicht näher genannte eigene Informationen. Einige Unionspolitiker hatten Vorbehalte gegen von der Leyen geäußert.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Abend mit den Ministerpräsidenten der unionsregierten Länder über die Köhler-Nachfolge beraten. Den Angaben aus Unionskreisen zufolge war die Nachfolgefrage am Mittag noch offen. Von der Leyen war in den vergangenen Tagen wiederholt als mögliche Nachfolgerin genannt worden.
Allerdings waren auch weitere Politiker im Gespräch, darunter Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff, Finanzminister Wolfgang Schäuble und Bundestagspräsident Norbert Lammert (alle CDU). Köhler war am Montag zurückgetreten. Sein Nachfolger soll am 30. Juni gewählt werden. Die SPD drängte erneut auf einen überparteilichen Kandidaten für die Nachfolge.
afp