Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) ist zu einem nicht angekündigten Besuch in Afghanistan eingetroffen. Guttenberg landete am Donnerstag in Kabul, verlautete aus Kreisen des Verteidigungsministeriums in Berlin. Auf dem Programm steht demnach unter anderem ein Treffen mit dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai sowie mit dem afghanischen Verteidigungsminister Abdul Rahim Wardak. Außerdem seien Gespräche mit dem deutschen Botschafer in Kabul sowie Vertretern der internationalen Afghanistan-Truppe ISAF geplant.
Guttenberg hat nach seinem Amtsantritt angekündigt, offen über einen möglichen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan diskutieren zu wollen. „Die Sankt-Nimmerleins-Haltung ist politisch nicht mehr tragbar“, sagte der Verteidigungsminister in der aktuellen Ausgabe des „Stern“. Die Frage eines Abzugs werde immer bedeutender, sollten sich die Verhältnisse in Afghanistan nicht verbessern. Guttenberg lehnt es aber ab, ein Abzugsdatum zu nennen. Deutschland ist mit bis zu 4500 Bundeswehr-Soldaten drittgrößter Truppensteller am Hindukusch hinter den USA und Großbritannien.