Mehr als sechs Wochen nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen nehmen SPD und Grüne die Bildung einer Minderheitsregierung in Angriff. Dazu nahmen beide Parteien am Dienstag in Düsseldorf Koalitionsverhandlungen auf.
SPD-Chefin Hannelore Kraft sagte vor Beginn der Verhandlungen, sie sei „sehr zuversichtlich“, dass es auch auf dem umstrittenen Gebiet der Energiepolitik eine Einigung geben werde. Grünen-Fraktionschefin Sylvia Löhrmann kündigte zielgerichtete Verhandlungen an. Grüne und SPD wüssten, dass sie auch in der Energiepolitik Lösungen finden müssten, mit denen beide Parteien leben könnten. Zwischen SPD und Grünen ist der Bau neuer Großkraftwerke und der Einsatz der Kohle als Energieträger umstritten.
Beide Parteien wollen die Gespräche zügig abschließen. Für den 10. Juli planen SPD und Grüne Parteitage, die über den Koalitionsvertrag abstimmen sollen. Kraft will sich am 13. oder 14. Juli zur Ministerpräsidentin wählen lassen.
Bei der Landtagswahl am 9. Mai war Schwarz-Gelb in NRW abgewählt worden. SPD und Grünen fehlt im Landtag ein Sitz zur absoluten Mehrheit. Nach wochenlangen erfolglosen Sondierungen mit anderen Parteien hatten beide Parteien am vergangenen Donnerstag die Bildung einer rot-grünen Minderheitsregierung angekündigt.
dpa