Laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung standen Oberst Georg Klein nicht nur die Bilder aus den US-Kampfjets zur Verfügung. Wie das Blatt in seiner Freitagausgabe berichtet, filmte auch eine Kamera der Bundeswehr mit. Demnach wurden diese Bilder vom dem Luftangriff in Kundus nicht aus der Luft, sondern vom Boden aus aufgenommen. Dass die Bundeswehr in der Nacht vom 4. September über „bodengestützte Aufklärungsmittel“ verfügte, war bislang nicht bekannt. Das Video zeigt laut „Bild“-Zeitung die Momente vor der Explosion, den Feuerball und mehrere Minuten nach der Explosion.
Bei dem von der Bundeswehr in den frühen Morgenstunden des 4. September angeordneten Luftangriff waren nach NatoAngaben bis zu 142 Menschen getötet worden, darunter auch Zivilisten. Laut „Bild“-Zeitung lagen im Einsatzführungskommando in Potsdam zuvor schon Videobilder vor, die der B1-B-Bomber der US-Armee aufgenommen hatte. Auf den Bildern waren demnach eindeutig sowohl Menschen mit Waffen wie Kalaschnikows zu erkennen, aber ebenso Unbewaffnete, die somit nicht sicher den radikalislamischen Taliban zuzurechnen waren.
Wie das Blatt unter Berufung auf ihr vorliegende Dokumente zudem berichtet, begann der Einsatz der Bundeswehr gegen die Taliban offenbar deutlich früher als bisher bekannt. Im Zusammenhang mit der späteren Bombardierung bezieht sich demnach eine Meldung der „Task Force 47“ an das Einsatzführungskommando in Potsdam auf den Bericht eines Informanten. Dieser Bericht ist laut „Bild“-Zeitung auf den 3. September, morgens um 9.30 Uhr Ortszeit datiert.
afp