Diese Diskussionen in der vergangenen Zeit haben der Partei geschadet: „Wir werden aus den Vorgängen der letzten Monate lernen: Personaldebatten, die über die Medien geführt werden, akzeptieren weder unsere Mitglieder noch unsere Wähler.“ Der Geschäftsführende Vorstand werde gemeinsam mit Bundestagsfraktionschef Gregor Gysi rechtzeitig vor dem Parteitag im Mai einen Vorschlag „zur Architektur der künftigen Parteiführung“ unterbreiten, der der Pluralität der Partei Rechnung tragen werde.
Damit will die Parteiführung die Konsequenzen aus den personellen Auseinandersetzungen um Parteichef Oskar Lafontaine und Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch ziehen. Bartsch hatte am Freitag angekündigt, beim Rostocker Parteitag im Mai nicht erneut für sein Amt zu kandidieren. Er war zuvor unter Druck geraten, weil ihm westdeutsche Parteivertreter und Gysi Illoyalität gegenüber Lafontaine vorgeworfen hatten.
Außerdem solle die Zusammenarbeit zwischen den Landesverbänden in alten und neuen Bundesländern gefördert werden, hieß es weiter. Dies solle zum Beispiel auf gemeinsamen Veranstaltungen, Basiskonferenzen oder mit Hilfe von Partnerschaften zwischen Kreisverbänden geschehen. „Damit leisten wir einen Beitrag dazu, dass unsere Partei schnell zur politischen Sacharbeit zurückkehren kann“, hieß es in der Erklärung.
Der Thüringer Linken-Fraktionschef Bodo Ramelow bekräftigte unterdessen seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur für den Parteivorstand. „Landespolitik ist meine Aufgabe, ich werde aber in der Bundespolitik weiter aktiv sein“, sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Er sehe seine Rolle in Zukunft in der Fraktionsvorsitzenden-Konferenz.
afp