Der Angeklagte hatte die Vorwürfe während des elf Monate dauernden Verfahrens stets bestritten. Die drei Verteidiger von S. plädierten für ihren Mandanten vergeblich auf Freispruch. Die Staatsanwaltschaft und nun auch das Gericht sahen es hingegen als erwiesen an, dass S. maßgeblich an einer Racheaktion an Zivilisten nach einem Partisanen-Überfall auf drei deutsche Soldaten beteiligt war.
S. hatte zu Beginn des Prozesses seine Verteidiger eine Erklärung verlesen lassen, in der er bestritt, auch nur Kenntnisse der damaligen Ereignisse im italienischen Falzano di Cortona zu haben. Ein ehemaliger Mitarbeiter im Schreinerbetrieb von S. beschuldigte seinen früheren Chef jedoch in einer Zeugenaussage, sich in seinem Beisein der Tötung von italienischen Zivilisten gebrüstet zu haben.
ddp