Sicher sei ferner, dass es keine Regierung ohne die FDP gebe und keinen Ministerpräsidenten Ralf Stegner (SPD). „Das allein heute Abend zu erleben, nach der Anmaßung dieses Mitkonkurrenten in den letzten Wochen, ist schon ein Glücksgefühl“, sagte Kubicki in Anspielung auf die Querelen der vergangenen Monate mit SPD-Chef Stegner.
Laut der ersten ARD-Hochrechnung erreichte die FDP in Schleswig-Holstein 15,6 Prozent. Dies sei ein „unglaublich irres Ergebnis“, sagte Kubicki. Allerdings habe es nach den Meinungsumfragen der vergangenen Monate, die die Liberalen zwischen 14 und 17 Prozent sahen, „kein vernünftiges Argument gegeben, das nicht in Stimmen umzusetzen“, sagte Kubicki. Das Wahlergebnis zeige, dass die Menschen viel Vertrauen in die FDP setzten. „Und wir werden alles dafür tun, dieses Vertrauen auch zu rechtfertigen“, sagte der Fraktionschef. Bei der vergangenen Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2005 hatten CDU und FDP die Mehrheit knapp verfehlt.
FDP mit offenbar bestem Wahlergebnis seit Bestehen des Landes
Bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein hat die FDP laut der Prognose ihr historisch bestes Ergebnis im Land eingefahren. „Dass wir so sensationell durch die Decke schießen, ist schon toll. Ich bin überglücklich“, sagte der stellvertretende Landesvorsitzende Heiner Garg in einer ersten Reaktion in den Räumen der jubelnden Fraktion auf ddp-Anfrage. Nach der Prognose kommt die FDP in Deutschlands nördlichstem Bundesland auf 15,5 Prozent. Die Liberalen bezeichnete Garg als den eigentlichen Wahlsieger. Dies habe sich in den vergangenen vier Wochen abgezeichnet. „Ich mache seit 15 Jahren Wahlkampf in Schleswig-Holstein, aber ich bin noch nie mit so viel Sympathie auf den Straßen konfrontiert worden wie zuletzt. Uns sind die Materialien aus den Händen gerissen worden“, sagte Garg.
Garg zufolge ist es der FDP „endlich gelungen, Stimmungen in Stimmen umzusetzen“. Der Parlamentarische Geschäftsführer Ekkehard Klug sagte: „Wir haben eine Stärke erreicht, wie wir es früher nie zu träumen gewagt haben.“ Das Ergebnis mit einem Zuwachs von etwa neun Prozent zeigt nach Angaben des FDP-Landesvorsitzenden Jürgen Koppelin, „wie viele Menschen in Schleswig-Holstein der FDP die politische Verantwortung übertragen haben“.
Bei der vergangenen Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2005 hatten CDU und FDP die Mehrheit knapp verfehlt. Mit einem ähnlichen Verlauf rechnet Garg dieses Mal nicht: „Ich bin sehr optimistisch, dass es reicht.“ Andernfalls hätten die Grünen im Land bereits signalisiert, dass sie sich eine „Jamaika“-Koalition vorstellen könnten.
ddp