Der frühere SPD-Parteichef Martin Schulz hat klargestellt, dass er bei den vorgezogenen Wahlen zum Fraktionsvorsitz nicht gegen Andrea Nahles antreten wird. „Ich werde nicht für den Fraktionsvorsitz kandidieren“, schrieb Schulz am Dienstagnachmittag in einer persönlichen Erklärung an alle SPD-Bundestagsabgeordneten.
Martin Schulz tritt nicht gegen Andrea Nahles an
Dies habe er Andrea Nahles schon vor zwei Wochen in einem Gespräch mitgeteilt. „Ich habe Andrea Nahles in diesem Gespräch auch gesagt, dass es für mich selbstverständlich wäre sie zu informieren, sollte ich gegen sie antreten wollen. Dies war vor dem Gespräch nicht der Fall, und ist es auch jetzt nicht“, so Schulz weiter.
Martin Schulz wirft Andrea Nahles Indiskretion vor
Indirekt warf er der Fraktionschefin in seinem Schreiben Indiskretionen vor. „Über den Inhalt dieses Gespräches hatten wir Stillschweigen vereinbart. Ich habe mich stets daran gehalten“, sagt er. „Dass Informationen, die dem internen Austausch dienten, an die Öffentlichkeit gelangt sind, liegt nicht in meiner Verantwortung“, so Schulz weiter. Nur weil sich die Spekulationen der letzten Tage überschlagen hätten, sehe er sich gezwungen, zu einem Teil des Gesprächs Stellung zu beziehen.
Unmittelbar vor der Europawahl hatte es Medienberichte gegeben, wonach Schulz Mehrheiten in der Fraktion auslote und im dem Gespräch mit Nahles ein Szenario entworfen habe, in dem sie wieder das Arbeitsministerium übernehmen könne und er die Fraktionsspitze. Schulz hatte das bestritten.
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Von Andreas Niesmann/RND