„Die Lage spitzt sich zu“, sagte Ernst-Ingolf Angermann (CDU). „Die Begegnungen zwischen Mensch und Wolf häufen sich“. Erst Donnerstagmorgen habe ein Wolf in Wesseloh (Heidekreis) hinter einer Scheune geschlafen und sei erst verschwunden, als der Bauer nur noch zehn Meter entfernt war. Am Dienstag seien einer jungen Mutter, die in Bannetze (Kreis Celle) mit Kind und Hund spazieren ging, drei Wölfe über den Weg gelaufen.
Die Wölfe zeigten kaum noch Scheu, so Angermann: „Sie sind eine Gefahr für die Bevölkerung.“ Und die werde zunehmen: Schon jetzt gebe es 50 Wölfe in Niedersachsen, im Sommer kämen 25 Jungtiere hinzu, in zwei Jahren würden es 200 Wölfe seien. Der Plan des Landes, auffällige Tiere einzufangen und ihnen mit Gummigeschossen die Scheu vom Menschen einzubläuen, sei „Unsinn“: „Der ist doch in kurzer Zeit wieder bei den Menschen, weil er weiß, da gibt es was zu fressen.“ Ansgar-Bernhard Focke (CDU) aus Wildeshausen assistierte: „Wenn in meinem Heimat-Landkreis ein Wolf durch Wohngebiete streift, ist mir das Verhalten des Wolfes egal. Dann ist das eine Gefahr für die Menschen.“
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Gero Hocker (FDP) forderte, Wölfe ins Jagdrecht aufzunehmen - auch zum Schutz der Viehhalter: „Ob Schaf, Ziege oder Rind - wenn eine Herde einen Wolf sieht, verfällt sie in Panik.“ Da halte sie kein Zaun auf.
Der Sicherheit der Menschen habe oberste Priorität, da waren sich alle Fraktionen einig. „Die Landesregierung nimmt die Sorgen sehr ernst“, betonte auch Umweltminister Wenzel. Dass von der Opposition kritisierte Vergrämen sei in den USA und Schweden erfolgreich gewesen. Und nur gesunde wilde Wölfe würden wieder freigelassen. Angermann reicht das nicht. Er forderte „einen Einzelabschuss, wenn ein Wolf zu nah an die Bevölkerung geht“.