Mehmet Scholl soll bei der ARD der alleinige TV-Fußball-Experte werden. Wie die ARD am Mittwoch auf ihrer Intendantensitzung in Frankfurt am Main beschloss, soll der Ex-Nationalspieler nach der Weltmeisterschaft in Südafrika sowohl mit Reinhold Beckmann als auch Gerhard Delling auf Sendung gehen. Delling hatte bislang mit Netzer ein kongeniales Duo gebildet. Der Europameister von 1972 beendet seine Tätigkeit als Analytiker aber nach dem Turnier am Kap, wo er sich derzeit noch mit Delling die gewohnten Scharmützel vor der Kamera liefert.
„Die Entscheidung von Günter Netzer, nach der WM in Südafrika aufzuhören, konnte ich nur schwer akzeptieren“, sagte ARD- Programmdirektor Volker Herres. Er sei deshalb umso glücklicher, in Zukunft zumindest mit Reinhold Beckmann, Gerhard Delling und Mehmet Scholl weiter planen zu können - „drei ausgezeichneten und beliebten Fachleuten.“
Neues, altes Experten-Gesicht wird in den kommenden Jahren Scholl sein. Der beliebte Ex-Profi vom FC Bayern München analysiert schon seit der EM 2008 gemeinsam mit Beckmann die Partien bei Europa- und Weltmeisterschaften. Zudem ist das Duo im DFB-Pokal im Einsatz. Von der kommenden Saison an muss sich Beckmann seinen Experten mit Delling teilen. Dann wird auch das Paar Delling-Scholl die Live- Spiele in der ARD moderieren.
Die Fußstapfen, in die Scholl bereits jetzt versucht zu treten, sind groß. Schließlich ist Netzers trockener Humor aus der Tiefe des Hirns in der Fußball-Fernseh-Branche einmalig. Im Zusammenspiel mit dem gelernten Redakteur Delling ergaben sich verbale Doppelpässe, die auch journalistisch und fußball-faktisch höchsten Ansprüchen genügen. „Bei Günter Netzer möchte ich mich für dreizehn gemeinsame, sehr erfolgreiche Jahre ganz herzlich bedanken. Er hat einen klasse Job gemacht“, sagte Herres am Mittwoch.
dpa