So wird das neue Weihnachtsmusical vom GOP

Die Königin hat es nicht so mit den alten Frauenrollen im Märchen. Schneewittchen liegt bloß da, Rapunzel hängt ihr Haar herunter, und „Aschenputtel geht mir auf die Nüsse“, singt sie und mit ihr ihre Darstellerin Daria Reich. Neue Märchen braucht das Land – das gilt auch für das diesjährige Kinder-Weihnachtsmusical des GOP, „Der Prinz und das wilde Mädchen“. „Wir wollten etwas ganz Neues auf die Bühne bringen“, sagt Hannovers GOP-Direktor Dennis Bohnecke: „Jetzt bringen wir das Kindermusical einen Schritt näher ans GOP heran.“ Seit acht Jahren gibt es dieses Musical zur erweiterten Weihnachtszeit, und dass es eine Institution in der Stadt geworden ist, lässt sich schon daran ablesen, dass bereits jetzt etwa 60 Prozent der Karten ausverkauft sind. Mehr Varieté im Varieté: Nur waren halt die Stücke der Vorjahre wie zuletzt „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ hübsche Musicals, doch mit dem Kerngeschäft des GOP – dem Varieté – hatten sie herzlich wenig zu tun. In diesem Jahr wird alles anders: Markus Pabst und Pierre Caesar, so etwas wie Hausregisseure der Entertainmentkette, haben das Stück geschrieben. Von Pabst langjährigem Bühnenpartner Jack Woodhead stammt die Musik – beide waren zuletzt mit dem Programm „Kawumm“ im Georgspalast zu sehen. Und mit Dennis Demmin mischt auch ein Artist mit. Lesen Sie hier: Markus Pabst über „Kawumm“ Hier gibt es Pupcorn: „Gerade weil man es keiner von uns erwartet, machen wir ein Kindermusical“, sagt Pabst, der das freche Märchen schrieb – auch wenn es sich nach offizieller Lesart um ein Stück „nach Beethovens verschollener Oper für Kinder“ handelt (die es gar nicht gibt). In Wahrheit ist der Stoff von der Musik des großen Komponisten inspiriert; es wird auch Wissenswertes über dessen Leben zu erfahren sein. Pabst: „Beethoven mochte es zum Beispiel nicht, sich zu waschen – das ist ein Fakt, den Kinder mögen werden.“ Er erzählt nun die Geschichte vom armen einsamen Prinzen, der sich bei einem Zirkusbesuch unsterblich in eine Artistin, besagtes wildes Mädchen – verknallt. Die Königin findet das noch ganz in Ordnung. Der König ist nicht amüsiert und stellt Sohnemann und Zirkusleute auf die Probe – unter anderem, indem er ihnen Streiche spielt: Da wird zum Beispiel aus dem Popcorn in der Manege ein „Pupcorn“. Der Stoff, aus dem die Märchen sind: Die Besucher erwartet eine freche Geschichte, starke Figuren beiderlei Geschlechts, Mitmach-Varieté für Kinder und eingängige Musik. Das ließen gestern Kostproben für die Presse erahnen – der fast komplette Cast war anwesend (nur das wilde Mädchen Natacha Alice Pavia hatte andere Verpflichtungen). Wenn das nicht der Stoff ist, aus dem die Märchen sind. Das Weihnachtsmusical läuft vom 8. November bis 5. Januar im GOP. Karten kosten 22 Euro für Erwachsene und 19 Euro für Kinder, Familientickets (für zwei Erwachsene und zwei Kinder) 77 Euro. Die Sondervorstellungen für Schulen und Kindergärten sind bereits ausgebucht. Mehr Informationen finden Sie hier. Von Stefan Gohlisch

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