Peter Hacks: Hundert Gedichte. Auf wenige trifft das Wort umstritten so sehr zu wie auf diesen Lyriker, Dramatiker, Essayisten und Kinderbuchautor (1928–2003). Seine Wortgewalt zeigt sich in Ironie und Snobismus und nun in einem Band, der in glänzendem Gold-Cover außen die Eitelkeit feiert und innen die Dichtkunst.
Lutz Seiler: Am Kap des guten Abends. Die Titelgeschichte des Insel-Büchleins basiert auf einem Edward-Hopper-Gemälde und auf einem Irrtum: Aus “Cape Cod Evening“ war dem Autor “Good Evening Kap“ geworden und daraus ein Gedicht. Es sind Geschichten über Bilder und zu Bildern, die Seiler erzählt, autobiografisch oder fiktiv. “Aufmerksam zerstreutes Hinschauen“ nennt er das selbst.
Hannelore Schlaffer: Rüpel und Rebell. Diese “Erfolgsgeschichte des Intellektuellen“ ist eine des schlechten Benehmens, verspricht die Autorin, der Intellektuelle lasse sich besser in seinem Lebensstil fassen als durch sein Programm. Auf dem Weg von Jean-François Rameau über George Brummell und “weibliche Verwandte“ landet die Abhandlung in der Talkshow. Unterhaltsam.
Von Janina Fleischer