Corona: Diese Restaurants in Hannover bieten Außer-Haus-Verkauf

Kino? Gestrichen. Dann gibt es eben Grünkohl! Seit Ende Oktober haben Johannes und Wiebke Thomsen ihr Minikino Lodderbast (20 Plätze) an der Berliner Allee 56 in die „Calenberger Palme“ umfunktioniert und verkaufen für 7,90 Euro Grünkohl mit Schmalzkartoffeln und Bregenwurst von regionalen Erzeugern zum Mitnehmen. Mit beachtlichem Erfolg. „Jeden Tag bereite ich 120 Portionen vor, jedes Mal gehen die komplett weg, das ist echt riesig“, freut sich Johannes Thomsen, der am Herd steht, während seine Frau den Fensterverkauf schmeißt. Vorbestellungen sind nicht möglich, deswegen rät der 39-Jährige Grünkohlfreunden, kurz vor der Öffnung an der Berliner Allee Stellung zu beziehen: Geöffnet ist dienstags bis freitags und sonntags von zwölf bis 15 und von 18 bis 22 Uhr. Das Geschäft sei deutlich besser als nichts, „aber von einer wirtschaftlichen Rettung können wir noch nicht reden“, bremst Thomsen die Euphorie. „Aber wir haben die Hoffnung, dass wir es hinkriegen.“ Unverbesserlicher Optimismus sei die richtige Devise in Corona-Zeiten. „Eine Freundin sagte neulich zu uns: ,Wenn euch der Keller vollläuft, eröffnet ihr einfach ein Schwimmbad’“, sagt der Kinobetreiber mit einem Grinsen. Bauernente aus der „Speiserei“: Gleich um die Ecke ist Oldus Weißer von der „ Speiserei “ (Berliner Allee 33) das Lachen im Hals stecken geblieben, als er vom zweiten Lockdown für die Gastronomie hörte. Gerade hatte er in vier große Hepa-Luftfilter für sein Restaurant investiert, ohnehin die 120 Plätze auf die Hälfte reduziert. Nun bietet auch er seine Spezialitäten wie krosse Martinsgans oder die Bauernente zum Abholen an, täglich von zwölf bis 20 Uhr „Damit erzielen wir maximal 20 Prozent des normalen Umsatzes“, hat der 53-Jährige überschlagen. Aber: „Hätten wir geschlossen, hätten wir gar keine Einnahmen.“ Und noch etwas spricht dafür, weiter zu kämpfen: „Wir wollen einfach was zu tun haben!“ Gänsebraten für Wochenende aus Esperde: Bei Oliver Ahlborn, der lange Jahre das „Diva“ an der Königstraße führte, kann man an Wochenenden Enten- und Gänsebraten bestellen: Der Inhaber von „Leine-Weser Food“ in Esperde bereitet die Köstlichkeiten zu, die man dann im „Landgasthaus zur alten Post“ (Große Straße 12, Esperde) abholen kann. Und auch diese Gastronomen sind weiter für Sie da: Der Streetfood-Store „Rocky Lobster“ (Vahrenwalder Straße 315) bringt Speisen an die Wohnungstür, Stammgäste mit „Fan-Karte“ bekommen Rabatte. Aufgeben? „Das ist keine Alternative“, sagt Ralf Kootsch vom Restaurant Zeus in Isernhagen. Am Prüßentrift 4 in Isernhagen kann man Gerichte selbst abholen, in bestimmte Bereiche wird auch geliefert. Herbstspezialitäten und mehr bietet Restaurant Haase in Laatzen an. Und: Zu jedem Take-away-Gericht gibt es ein „Haase-Mutmach-Aufkleber“. Das Hotel und Restaurant Jägerhof in Langenhagen verkauft fertig gebratene und gewürzte Gänsebraten samt Klöße und Rotkohl (50 bis 98 Euro). Zuhause muss man nur dem „Gänsefahrplan“ folgen, der Schritt für Schritt erklärt, wie man das Festtagsmenü in der eigenen Küche erhitzt. Die Aktion läuft bis 21. Dezember. NP-Aktion: Welche To-go-Angebote kennen Sie? Der zweite Corona-Lockdown trifft die Gastronomie hart: Viele Wirtinnen und Wirte versuchen, mit Außer-Haus-Verkauf den Betrieb am Laufen zu halten. Die NP will bis Ende November immer mittwochs auf der „Leben“-Seite Restaurants und Kneipen ein Forum geben, um ihre Ideen und Aktionen vorzustellen. Wer hat sich eine spezielle To-go-Karte überlegt? Wer überrascht seine Stammgäste mit welcher Kampagne? Wenn Sie Tipps haben: Einfach eine Mail schreiben an gastro@ neuepresse.de Lesen Sie auch: So trifft der Lockdown die Restaurants Das Leisewitzstübchen in Hannover muss schließen Hilfe in der Corona-Krise: Portal „Gemeinsam für Hannover“ Von Julia Braun