Zoo Hannover: Eisbärbaby will lieber ein Braunbär sein

Es wirkt, als würden sich selbst die Stars des Zoos Hannover an die momentane Ausgehbeschränkungen der Region halten. Zu zweit und mit genügend Abstand zu den anderen Zoo-Bewohnern, nutzen das kleine Eisbärbaby und Mama Milana in der Yukon Bay das sonnige Frühlingswetter seit fast einer Woche zum Spielen und Toben. Gras ausbuddeln oder mit kleinen Stöckern spielen seien beim Eisbärnachwuchs hoch im Kurs, sagt Zoo-Sprecherin Simone Hagenmeyer. Doch nicht nur das. Es fällt auf, dass Mutter und Tochter derzeit eher Braunbären ähneln. „Die beiden spielen sehr gerne im Rindenmulch, wälzen sich darin und haben deswegen auch eher eine braune Färbung derzeit.“ Lesen Sie auch: Eisbärbaby macht erste Schritte im Gehege Das zeige, wie wohl sich die zwei fühlen. „Die Kleine hat sich super entwickelt. Sie hat die Zeit genutzt, um das Gehege von oben bis unten zu entdecken“, sagt Zoo-Sprecherin Simone Hagenmeyer. Dabei habe es in der vergangenen Woche auch eine Premiere im Wasser gegeben: „Bislang hatte sich die kleine Eisbärin immer in der Flachwasserzone aufgehalten. In den vergangenen Tagen hat sie sich aber das erste Mal auch in das Tiefwasser getraut“, freut sich Hagenmeyer über den Entwicklungsfortschritt. Eisbärbaby entscheidet, wann es feste Nahrung bekommt: Nahrung bekäme sie aber noch weiter von Mama Milana. „Sie hat zwar schon das Futter von der Mutter probiert, aber bislang hat sie nur dran geknabbert“, hat die Sprecherin beobachtet. Fisch, Fleisch und Obst sind momentan noch keine Alternative zu der Muttermilch. „Im Grunde bestimmt das Jungtier, wann es feste Nahrung haben möchte“, erklärt Hagenmeyer: „Wenn wir merken, dass sie zunehmend das Futter für die Mutter frisst und nicht nur anknabbert, werden wir die Portionen dementsprechend erhöhen.“ Der nächste große Schritt soll sein, den gesamten Stall hinter den Kulissen mit all seinen Gängen kennenzulernen. „In dem Zuge wird sie auch die anderen Bären sehen, aber nicht näher kennenlernen. Das wird natürlich sehr spannend.“ Wenn sie dort raumsicher sei, würde es durch den großen Innenbereich auf das zweite große Außengehege gehen, das sie dann in aller Ruhe kennenlernen könne. „Das kann aber alles tatsächlich noch Wochen dauern“, so die Sprecherin. Überregionales Interesse am Eisbärbaby – Facebook-Video geht viral: Seit nun fünf Tagen wirbelt die kleine Eisbärin im Außengehege. Einen Namen hat sie aber noch immer nicht. Zwar würden sich bereits viele Menschen mit Vorschlägen melden, welche auch gesammelt würden, aber: „Einen Namenswettbewerb werden wir gemeinsam mit dem Paten des Jungtier – dem GVH – erst starten, wenn der Zoo wieder geöffnet ist.“ Das Video von der Ausflugs-Premiere sei auch überregional mit großem Interesse verfolgt worden. Bei Facebook hat es mehr als fünf Millionen Menschen erreicht – mehr als 72.000 Nutzer haben es mit „Gefällt mir“ markiert. „Es wurde von der Nordsee bis nach München groß aufgegriffen“, so die Zoo-Sprecherin. Die Aufmerksamkeit zeigt, wie beliebt die kleine Eisbärdame ist. Mit dem Video hätte man aus der Not eine Tugend gemacht, meint Hagemeyer: „Wenn schon keiner hier sein kann, dann bringen wir die Kleine eben zu den Leuten nach Hause.“ Lesen Sie auch: Eisbärbaby im Zoo Hannover verlässt Wurfbox Großer Spaß: Eisbär-Nachwuchs und Mutter Milana toben durch die Wurfhöhle Eisbär-Baby im Zoo Hannover: Es ist ein Mädchen Alles Knut: Eisbären-Nachwuchs im Zoo Hannover ist da Von Jens Strube

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