Südschnellweg in Hannover: Der Tunnel unter der Hildesheimer Straße kommt

Nun herrscht endlich Klarheit: Die Brücke des Südschnellwegs wird durch einen Tunnel ersetzt. Das hat das Bundesverkehrsministerium am Freitag bekannt gegeben. Die Kosten für den rund 800 Meter langen Tunnel liegen bei rund 140 Millionen Euro. Sie werden komplett vom Bund übernommen. „Für Döhren bedeutet dies eine deutliche Entlastung vom Verkehr“, sagt der Parlamentarische Staatsekretär Enak Ferlemann. Jahrelang hatten Politik und Anwohner darüber diskutiert, was mit der maroden 480 Meter langen Brücke passieren soll. Immer wieder mussten in den vergangenen Monaten Teile ausgetauscht werden. Es kam zu Sperrungen und langen Staus wie zuletzt Anfang des Jahres. Dabei ging es vor allem ums Geld. Eine neue Brücke wäre 80 Millionen Euro günstiger als der Tunnel, so Schätzungen. Im Bereich zwischen dem Landwehrkreisel und Schützenallee werden alle Bauwerke durch Neubauten ersetzt. Der ganze 3,8 Kilometer lange Abschnitt der Bundesstraße 3 kostet den Bund etwa 360 Millionen Euro. Zuvor war von 60 Millionen Euro weniger die Rede gewesen. Sechs Jahre Bauzeit für den Tunnel? Letztlich habe aber alles für den Tunnel gesprochen. Das Bauwerk bedeutete aus sich Sicht des Ministeriums „mehr Lebensqualität“ für die Stadt. Die Lärmbelastung werde sich insbesondere an der Willmerstraße und Hildesheimer Straße „spürbar reduzieren“, heißt es aus Berlin. Die Verbindung wird täglich von rund 60.000 Fahrzeugen genutzt. Wann genau der Bau beginnt, will das Ministerium noch nicht sagen. Zunächst sollen Detailplanungen starten und anschließend das Planfestellungsverfahren durchgeführt werden. Nach bisherigen Plänen der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr sollte Mitte 2022 mit dem Bau einer provisorischen Brücke nördlich der Hildesheimer Straße begonnen werden. Der Tunnel sollte Mitte 2024 nach dem Abriss der Brücke folgen. Die Behörde ging von einer Gesamtbauzeit von sechs Jahren aus. Hannovers SPD-Chef Alptekin Kirci spricht von einem „tollen Erfolg für Hannover“. Stadt und Land hätten mit „großem Einsatz“ für die Tunnellösung beim Bund geworben. „Das wird die Lebensqualität verbessern.“ Baupolitiker Felix Semper (CDU) hält es für eine „großartige Entscheidung“. Damit gebe es eine Perspektive, dass auf diesem Abschnitt des Südschnellwegs bald wieder zweispurig gefahren werden könne. Derzeit geht es auf der Brücke auf beiden Seiten nur in einer Spur voran. „Auch städtebaulich gewinnen wir mit der Lösung ganz neue Möglichkeiten, den Bereich weiterzuentwickeln“, ist Semper überzeugt. Von Sascha Priesemann

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