Das Busunglück von Madeira am 17. April forderte 29 Todesopfer, 28 wurden verletzt. Nach Berichten von „Neuer Osnabrücker Zeitung“ und dem „Holsteinischen Courier“ sollen zwei Männer aus Neumünster (Schleswig-Holstein) fünf Tage lang am Kölner Krankenhausbett einer Frau gebangt haben, die sie für ihre Stiefmutter gehalten haben. Eine tragische Verwechslung – denn unter den Todesopfern auf Madeira war nicht nur der Vater (80) der beiden Männer, sondern auch die 67 Jahre alte Stiefmutter, die aus Hannover kommen soll.
Missverständnis vor der Rückführung
Die Frau in der Kölner Klinik, mit der die Hannoveranerin verwechselt worden war, war bei dem Busunfall schwer verletzt und sei den Berichten zufolge ins künstliche Koma versetzt worden. Offenbar gab es kurz vor dem Rückflug mit einem Sanitätsflugzeug der Bundeswehr ein Missverständnis bei der Feststellung der Personalien. Die Frau soll eine ähnliche Statur haben wie die verstorbene Hannoveranerin, durch den Unfall sei ihr Gesicht geschwollen und zum Teil entstellt gewesen, heißt es. Den beiden Söhnen wurden sogar persönliche Dinge der Frau übergeben, was ihren Eindruck verstärkte, dass es sich um ihre Mutter handeln könnte.
So klärte sich der Fall auf
Die Verwechslung soll laut dem „Holsteinischen Courier“ erkannt worden sein, als der Ehering der Hannoveranerin mit dem eingravierten Namen am Finger eines Madeira-Opfers gefunden wurde. Die Bild-Zeitung berichtet dagegen, dass sich der Fall nach einem Zahnabgleich aufgeklärt habe.
Auswärtiges Amt und Bundeskriminalamt wollten die Verwechslung bislang nicht kommentieren.
Von Zoran Pantic