Sitech-Aus: Unternehmen und Gewerkschaft schnüren Sozialpaket

Nach der Entscheidung zur Schließung des Sitech-Standortes Hannover ist man beim Sitzehersteller um ein sozialverträgliches Ende bemüht. IG Metall, Gesamtbetriebsrat und Unternehmen haben sich unter anderem auf ein Abfindungspaket geeinigt. Mitarbeiter können zudem in eine Transfergesellschaft wechseln und auf die Vermittlung eines neuen Jobs bei Sitech oder dem Mutterkonzern VW hoffen. Die Abfindungsregelung sieht vor, dass ausscheidende Beschäftigte zwei Bruttomonatsgehälter pro Jahr der Betriebszugehörigkeit erhalten. Zusätzlich gibt es für alle Beschäftigten einen Sockelbetrag in Höhe von 10.000 Euro. Weitere Zuschläge gibt es pro unterhaltsberechtigtem Kind sowie für ältere und schwerbehinderte Beschäftigte. Guter Sozialplan in schwieriger Situation: Alternativ können die Beschäftigten in eine Transfergesellschaft wechseln. Für die Dauer von maximal zwölf Monaten erhalten sie eine Aufstockung des Transferkurzarbeitergeldes auf 80 Prozent ihres Nettoeinkommens. Auch in der Transfergesellschaft wird eine Abfindung gezahlt. Wer sich auf Stellenausschreibungen an anderen Sitech-Standorten bewirbt, werde laut Gewerkschaft bei gleicher Eignung im Auswahlprozess bevorzugt berücksichtigt. „Darüber hinaus bemüht sich der Arbeitgeber, weitere Beschäftigungsverhältnisse innerhalb des Volkswagen-Konzerns zu finden und zu vermitteln“, so Thadeus Mainka, Sprecher der IG Metall Hannover. Nur wenn Mitarbeiter keine dieser drei Möglichkeiten in Anspruch nehmen, könne betriebsbedingt gekündigt werden. „Die Schließung der Sitech Hannover bleibt ein bitterer und schwer verständlicher Schritt des Volkswagen-Konzerns“, betont Dirk Schulze, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Hannover. „Durch den umfassenden Sozialplan kann der Verlust der Arbeitsplätze nicht verhindert werden. Es wurde aber alles getan, um den Beschäftigten neue Perspektiven zu ermöglichen.“ Auch Mainka spricht daher von einem „guten Sozialplan in einer äußerst schwierigen Situation für die Belegschaft“. Nach geplatzten Großaufträgen aus dem eigenen Konzern muss die VW-Tochter den Standort in Stöcken dichtmachen. Von dem Aus sind rund 450 Arbeitsplätze betroffen. Lesen Sie auch: Lieferstopp: Sofortiges Aus für Sitech-Standort Hannover Von André Pichiri

Wirtschaft - Sitech-Aus: Unternehmen und Gewerkschaft schnüren Sozialpaket für Mitarbeiter