Schulstart: Tonne lehnt Maske im Unterricht grundsätzlich ab

„Schule ist mehr als Zusammensitzen und Betreuen“, so Tonne Er halte etwa Fremdsprachenunterricht mit Maske für unmöglich. Auch Eltern und Schüler hätten sich im Übrigen gegen Masken im Unterricht ausgesprochen. Somit werde Niedersachsen am Donnerstag wie vorgesehen in den eingeschränkten Regelbetrieb starten - mit voller Schülerzahl und unter Verzicht auf Mindestabstände innerhalb fester Lerngruppen, betonte der Minister. Er sehe nach Rücksprache mit Gesundheitsministerium und Gesundheitsamt derzeit trotz steigender Infektionszahlen keinen Anlass zu einer Verschärfung der Corona-Maßnahmen. Verbände und Mediziner haben gewarnt: In den vergangenen Tagen hatten kommunale Verbände und Mediziner vehement davor gewarnt, Schüler ohne Mund-Nase-Bedeckung und ohne Mindestabstand in Klassenräumen zu unterrichten. Die steigenden Infektionszahlen und vor allem die hohe Zahl an infizierten Reiserückkehrern werde unweigerlich zur Weitergabe des Coronavirus innerhalb von Schulen führen. Osnabrück hatte Alleingang geprüft: Stadt und Landkreis Osnabrück hatten sogar einen Alleingang zur Umsetzung einer Maskenpflicht in den dortigen Schulen geprüft und sich nur unter Protest den Vorgaben des Landes gebeugt. Oberbürgermeister Wolfgang Griesert (CDU) und Landrätin Anna Kebschull (Grüne) empfahlen den Schülern, im Unterricht freiwillig eine Maske zu tragen. Der Osnabrücker Amtsarzt Gerhard Bojara bezeichnete die Pläne des Kultusministeriums als verantwortungslos. Auch weitere Szenarien ohne Maske: Die weiteren Szenarien an niedersächsischen Schulen bei einer Verschärfung des Infektionsgeschehens sehen laut Tonne ebenfalls keine Maskenpflicht vor. Stattdessen werde es dann wie vor den Ferien eine Kombination aus Präsenzunterricht und Lernen zu Hause geben. Auch Jahrgangsquarantänen, einzelne oder in letzter Konsequenz sogar flächendeckende Schulschließungen seien möglich. Schulschließungen örtlich möglich: Der Minister stellte klar, dass es sicher zu örtlichen Schulschließungen kommen werde. Das werde zumindest tageweise nötig sein, alleine um Verdachtsfälle abzuklären. Eine Größenordnung habe er aber nicht im Kopf. Tonne appellierte an Schüler, Eltern und Lehrer, darauf zu vertrauen, dass die Schule zunächst ein sicherer Ort sei. Schüler und Lehrkräfte, die ein besonderes Risiko tragen, schwer zu erkranken, könnten ihr Unterrichtspensum zu Hause erledigen. Reiserückkehrer aus Risikogebieten dürften ohne den Nachweis eines negativen Coronatests die Schule nicht besuchen, stellte Tonne klar. „Das ist keine Bitte, sondern eine bußgeldbewährte Pflicht.“ Lesen Sie auch Maskenpflicht und Quarantäne: Söder fordert höhere Strafen für Verstoße So haben sich Hannovers Schulen auf den Schulstart vorbereitet Corona-Schutz am Arbeitsplatz: Maskenpflicht sollte letztes Mittel sein Coronavirus: Mindestens 95 Menschen infizieren sich an FKK-Strand Die Maske ist ein Superheld – aber nicht das Allheilmittel Von epd