Rot ist passé: Retter der Feuerwehr erhalten neue Schutzkleidung

Neongelb statt Rot, mit Kniepolstern, eingebautem Notizblock und passender Regenjacke: Wer künftig auf den Rettungsdienst wartet, sollte sich auf einen neuen Look einstellen. Mit 4500 neue Schutzkleidungs-Garnituren hat die Stadt die Lebensretter von der Feuerwehr ausgestattet. Endlich, betonte man bei der Vorstellung der Ausrüstung auf der Feuerwache 1. Denn es geht bei den funktionalen Jacken und Hosen natürlich nicht nur ums Modische. Rund 70.000 Einsätze leisten die Retter der Feuerwehr im Jahr. „Wer so eine harte Arbeit macht, braucht dafür auch die richtige Ausrüstung“, sagte Hannovers Feuerwehrdezernent Axel von der Ohe. Die aktualisierte Ausstattung wollte er deshalb auch als Anerkennung der Leistung der Retter verstehen. „Sie sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch in hohem Maße funktional.“ Rund eine halbe Million Euro haben die neuen Jacken, Hosen und Poloshirts für die etwa 450 Retter inklusive Reserve gekostet. Sie lösen das rund 20 Jahre alte Vorgängermodell ab. Seit 2017 lief das Neubeschaffungsprojekt, samt Ausschreibung und Sondierung der Anforderung an die Kleidungsstücke. Die verfügen nun über so manchen Gimmick. Lesen Sie auch Bombenentschärfung in Hannover-Misburg: Alle Infos rund um die Evakuierung Feuerwehr rückt zu Brand im Garbsener Ortsteil Schloß Ricklingen aus Doch der Reihe nach. Die Ausrüstung besteht auf zwei persönlich zugeordneten Windjacken (Softshell) und zwei Regenjacken (Hardshell) sowie Rettungsdiensthosen. Das leuchtende Gelb hat eine stärkere Warnwirkung, die gerade beim Einsatz auf Autobahnen oder in engen Innenstadtstraßen, die Retter vor Unfällen bewahren soll, erklärte Feuerwehr-Chef Dieter Rohrberg. Die Windjacke: Die Softshelljacke „GSG Apollon Aqua“ in leuchtgelb und marineblau ist atmungsaktiv, winddicht und besticht optisch durch aufgepatchte Reflexstreifen. Neben bedienfreundlichen Zippern verfügt sie über Schlaufen zum Befestigen von Handsprechteil sowie Taschen fürs Funkgerät, Stethoskop und Stift. Die Regenjacke: Hardshelljacke, Modell Apollon Aqua: Sie kann über die Softshelljacke angezogen werden, besteht aus sehr leichtem Hardshellmaterial mit einer Kapuze samt Zugband und Schirm, die im Kragen verstaut ist. Auch sie hat jede Menge Taschen, in denen die Utensilien für die Rettung verstaut und schnell hervorgeholt werden können (Funkgerät, Stifte, Stethoskop) sowie eine Schlaufe zum Befestigen des CO-Warners. Die Rettungsdiensthose: Die Hose „GSG Apollon Aqua“ besteht aus einem Baumwollmischgewebe mit elastischen Anteilen. Besonders wichtig: eine wasserdichte und schnittfeste Membran an den Knien, samt leichter Polsterung, was gerade bei Reanimation, die oft kniend durchgeführt werden, wichtig ist. Weitere praktische Details: der Gummizug im Bund, der die Retter im Einsatz beweglicher macht, ein industriewaschfähiger Gürtel mit Schlaufen für Handy und Funkgerät und – im Gegensatz zum Vorgängermodell – flexible Reflexstreifen. Besonders Highlight ist der integrierte Notizblock auf dem Oberschenkel, auf dem sich die Notfallsanitäter wichtige Notizen zu Blutdruck, EKG und Co. des Notpatienten machen können. Von Simon Polreich