Region Hannover pumpt 80 Millionen in den Zoo

Diese Finanzspritze würde selbst einen toten Elefanten zum Leben erwecken. Mit großer Mehrheit hat die Regionsversammlung am Dienstag fast 19 Millionen Euro Subvention für den Zoo Hannover beschlossen. Das Geld fließt in jährlichen Tranchen bis 2025. Hinzu kommen noch 19,8 Millionen Euro Investitionen in Tiergehege (zum Beispiel für die Elefantenanlage). „Das ist ein Vertrauensvorschuss“, sagte Christoph Loskant (CDU). Er sprach von einer „einmaligen Finanzausstattung“. Bereits 2011 wurden der Zoo mit 25 Millionen Euro entschuldet. Dann wurde der „Mastplan 2025“ mit fast 34 Millionen Euro beschlossen. Die Entschuldung war daran gekoppelt, dass der Zoo keine jährliche Subvention mehr benötigt. Panorama – keiner kennt das Defizit: Doch diese Kuh bekam Zoo-Chef Andreas Casdorff nicht vom Eis. Und in dem Zukunfskonzept ist noch eine weitere Finanzpanne versteckt. Das Anlagevermögen „Amazonien – Panorama am Zoo“ wird zum „Buchwert“ von 973.000 Euro sowie die „bestehenden Verträge mit Dritten“ von der Zoo Hannover Services übernommen, heißt es im Beschluss. „Da werden jetzt die Defizite glatt gezogen“, meinte ein Regionspolitiker. Das Panorama, eine Idee von Casdorff, ist ein Besucherflop. Aber die Politiker werden im Unklaren über die Defizite gelassen. Rechnet man die Defizite aus 2018 und 2019 hinzu, dann wird die Region bis 2025 deutlich mehr als 80 Millionen Euro in den Zoo gepumpt haben. Stand heute. Subventionen unvermeidlich: Helmut Lübeck (CDU) erklärte, dass die Subventionen unvermeidlich seien. „Der Zoo ist ein Leuchtturm für die Region Hannover.“ Auch Thomas Siekermann (FDP) erklärte: „Wir brauchen zusätzliches Geld für die neuen Anlagen.“ Michael Fleischmann kritisierte, dass Zoo-Chef Casdorff trotz der Millionen-Spritze die Eintrittspreise erhöhen will. „Der Zoo Hannover hat mit die höchsten Eintrittspreise in Europa“, erklärte der Linken-Politiker. Er forderte niedrigere Ticketpreise für einkommensschwache Schichten. Regionspräsident Hauke Jagau (SPD) verwies in diesem Zusammenhang auf die vielen erniedrigten Eintrittspreise während des Winters. Und meinte zu den schon oft vorgetragenen Argumenten Fleischmanns: „Und ewig grüßt das Murmeltier.“ Christoph Loskant (CDU) erklärte, dass der Zoo-Chef seine arbeitsgerichtlichen Scharmützel mit Betriebsräten endlich einstellen soll. „Ich wünsche mir, dass das hinter den Kulissen geklärt wird und nicht in der Öffentlichkeit.“ Lesen Sie auch: Hannover: Gängelt der Zoo-Chef Betriebsräte? Zoo Hannover verdreifacht Defizit Von Thomas Nagel

Zoo Hannover - Region pumpt mehr als 80 Millionen in den Zoo