Rattengift-Alarm in der Nordstadt: Unbekannte haben mutwillig eine Köderstation auf dem Weg zwischen den Straßen Im Moore und Welfengarten zerstört. Das pinkfarbene Gift trat aus und landete in einem Beet.
Gefährlich: Unweit von dort befinden sich zwei Kindergärten. Außerdem gehen an der Strecke oft Hundehalter mit ihren Vierbeinern Gassi. Bislang ist nichts darüber bekannt, dass Mensch oder Tier vergiftet wurden – und dennoch ist es ein Fall für die Polizei: „Wir haben die Ermittlungen aufgenommen und überprüfen den Sachverhalt“, so Sprecher Philipp Hasse.
Entdeckt hatte das giftige Zeug eine Passantin. Sie machte auf die Gefahrenstelle aufmerksam. Der Burgwedeler Schädlingsbekämpfer Marc Gruber hatte im Auftrag der Leibniz Uni zwei verschließbare Köder ausgelegt. Die Metallboxen seien befestigt gewesen, als sie deponiert wurden, versichert der Experte.
Unbekannte treten gegen Köder
Auch seien sie unbeschädigt gewesen, als sie neben dem Gebäude „Leibniz School auf Education“ an der Straße Im Moore ausgelegt worden waren. Normalerweise würden die giftigen Brösel nicht aus den Stationen fallen. Am Donnerstag stellte Gruber aber fest, dass gegen einen der beiden Köder getreten wurde. Wahrscheinlich schüttelten die Unbekannten die Vorrichtung auch noch: „Das ist nicht im Sinne des Erfinders“, so der Schädlingsbekämpfer.
Gefahr für Kinder und Hunde
Die Folge war, dass das pinkfarbene Gift in der Rabatte landete. Ob den Tätern klar war, welcher Gefahr sie die Kinder in den benachbarten Kitas aussetzten? Und die Hunde, die das Zeug beim Gassi gehen fressen könnten?
Die Erzieherinnen der Kita Pusteblume waren entsetzt über das Rattengift unweit ihrer Einrichtung. „Das ist wirklich gefährlich. Weil es so bunt ist, zieht es Kinder besonders an“, sagt Janina Jacobs. Sie und ihre Kollegin sind nun noch wachsamer, wenn sie mit den Kleinen den Weg zwischen den Straßen Im Moore und Welfengarten spazieren gehen.
Nachdem er von der Gefahrenstelle erfahren hatte, hat Grube die Köder und noch vorhandene giftige Substanz sofort entfernt. Von der Leibniz Uni gab es am Donnerstag zum Köder-Fall keine Stellungnahme.
Von Britta Mahrholz