"Querdenken" plant Anti-Coron-Demo in Hannover

Kurz nach der Anti-Corona-Demo in Berlin laufen die Vorbereitungen für den nächsten Protest – diesmal offenbar in Hannover. So wird es zumindest in einer der „Querdenken“-Gruppen im Messenger „Telegram“ angepriesen. In dem Aufruf zur Demonstration am 12. September heißt es: „Gemeinsam mit vielen weiteren Initiativen aus dem Norden wecken wir die Landeshauptstadt aus dem Tiefschlaf auf.“ Gefordert wird die sofortige Aufhebung der Corona-Maßnahmen. Der Polizeidirektion Hannover ist bisher keine Veranstaltung der Initiative „Querdenken“ bekannt. Allerdings sei für dasselbe Datum der Protest „Selbstbestimmtes Leben“ angemeldet worden. Eine Sprecherin der Polizei bestätigte, dass es sich dabei ebenfalls um eine Demonstration handele, die sich gegen die Corona-Maßnahmen stelle. Derzeit seien 900 Demonstrierende angemeldet. „Die Lage wird von den Einsatzleitern laufend eingestuft“, sagte die Sprecherin auf die Frage, ob dies angesichts des Aufkommens in Berlin realistisch sei. Gleichzeitig merkte sie mit Blick auf die Ausschreitungen in der Hauptstadt auch an, dass in jedem Fall genügend Beamte bei der Demonstration anwesend sein werden. Am Sonnabend waren in Berlin Zehntausende Protestierende auf die Straße gegangen, um sich gegen die Corona-Maßnahmen zu stellen. Dabei mischten sich Kritiker mit Rechtsextremen, Reichsbürgern, Verfechtern von Verschwörungsmythen und Antisemiten. Die Demonstration musste aufgelöst werden, weil Teilnehmende die Corona-Schutzmaßnahmen nicht einhielten. Im Anschluss eskalierte die Situation, als Protestierende versuchten, den Reichstag zu stürmen. CDU-Chef überzeugt, niedersächsische Polizei werde richtige Maßnahmen ergreifen: Dirk Toepffer, Fraktionsvorsitzender der CDU, machte am Montag deutlich: „Meinungsfreiheit und Demonstrationsrecht sind zu Recht durch das Grundgesetz geschützt und deren Einschränkung nur unter strengen Auflagen möglich. Das gilt auch für Leute, die wilde Verschwörungstheorien verbreiten.“ Allerdings dürfe es nicht zu ähnlichen Bildern wie in Berlin kommen. „Ich bin der festen Überzeugung, dass die Einsatzleitung der niedersächsischen Polizei die richtigen Maßnahmen ergreifen wird, um unseren Landtag zu schützen.“ Grünen-Chefin Julia Willie Hamburg sagte im Gespräch mit der NP: „Ich finde es nach wie vor bedenklich, dass Menschen, die Maßnahmen kritisieren, gemeinsam mit Rechtsextremen auf die Straße gehen.“ Die Fraktionsvorsitzende zeigte sich überzeugt, dass die Ausschreitungen in Berlin einmal mehr bewiesen hätten, dass es dringend angezeigt sei, politische Bildung auszubauen. Lesen Sie auch Cottbusser Staatsanwälte ermitteln weiter gegen Attila Hildmann Cottbusser Staatsanwälte ermitteln weiter gegen Attila Hildmann Corona-Demos in Berlin: Nach Auflösung an Siegessäule ziehen Demonstranten vor Brandenburger Tor Protest in Berlin: Ein Aufmarsch der Filterblase Von Mandy Sarti