Polizeigewerkschaft fordert Homeoffice und Spontanimpfungen für Beamte

Pandemiemüdigkeit und steigende Aggression gegenüber Beamten auf der einen, eine angespannte Infektionslage auf der anderen Seite: Angesichts der Verlängerung des Lockdowns bis vorerst zum 14. Februar fordert die Gewerkschaft der Polizei Niedersachsen (GdP), dass zentrale Fragen zum Infektionsschutz der Polizei umfassend geklärt werden. Neben Möglichkeiten zum Homeoffice für Verwaltungsaufgaben betrifft dies auch mögliche Spontan-Impfungen gegen Covid-19 mit Resten aus den Impfzentren. Lesen Sie auch GdP führt Musterprozess, Corona als Dienstunfall anzuerkennen Grundschulen in Niedersachsen bleiben offen: Trotz Lockdown Präsenzunterricht Diese Restbestände, die kurzfristig verimpft werden müssen, können laut Erlass des Niedersächsischen Innenministeriums unter bestimmten Umständen an besonders gefährdete Polizeibeschäftigte verabreicht werden. Die GdP fordert die zeitnahe Klärung der damit verbundenen organisatorischen Fragen – insbesondere die Gewährleistung der notwendigen Folgeimpfung. „Treten in unmittelbaren Kontakt mit Bürgern – auch uneinsichtigen“: „Langsam macht sich eine Pandemiemüdigkeit breit. Ein Großteil der Bevölkerung unterstützt zwar die weiterhin notwendigen Maßnahmen. Dennoch befürchten wir, dass es zunehmend zu Nachlässigkeiten und auch Aggressionen kommt“, sagt Dietmar Schilff, Landesvorsitzender der GdP. Schließlich sei es die Polizei, die vorrangig die Einhaltung der Auflagen überprüfen müsse und dabei in unmittelbaren Kontakt mit den Bürgern tritt, so Schilff. „Darunter auch Unvernünftige oder Uneinsichtige.“ Die Bestände der Polizei mit FFP2-Masken werden gerade in hoher Stückzahl aufgestockt. Klar müsse sein, dass die FFP2-Masken vom Land Niedersachsen angeschafft werden müssen, eine Privatbestellung kann nicht erfolgen. Darüber hinaus fordert die GdP weiterhin mehr Möglichkeiten für Homeoffice oder andere Optionen, wie zum Beispiel Bereitschaft von zu Hause aus. „Hier müssen bürokratische und infrastrukturelle Hürden schnellstmöglich aus dem Weg geräumt werden“, so Schilff. „Neben der Aufrechterhaltung der Einsatzfähigkeit geht es natürlich auch um die Gesundheit der Beschäftigten und deren Familien.“ Das gelte auch weiterhin für die GdP-Forderung, dass eine Infektion mit dem Corona-Virus als Dienstunfall anerkannt wird. Von Simon Polreich