OB-Wahlkampf Hannover: So plant der Grüne Onay den Endspurt bis zur Stichwahl

Lange gefeiert hat er den Erfolg am Sonntag nicht. Kurz vor Mitternacht ging es für Belit Onay ins Bett. Nach der OB-Wahl ist vor der Stichwahl am 10. November. Und der grüne OB-Kandidat hat schon am Montag wieder in den Wahlkampfmodus umgeschaltet. Sein Arbeitstag startete mit einer Besprechung mit seinem Wahlkampfteam. „Wir wollen jetzt jede Minute nutzen und die große Euphorie vom Wahlsonntag mitnehmen“, sagt Onay. Die große Frage aber ist: Wie und wo jetzt am Besten Wahlkampf machen? Wo lassen sich die meisten Wähler mobilisieren? Denn alle 51 Stadtteile Hannovers werden beide Kandidaten kaum in den zwei Wochen bis zur Stichwahl besuchen können. Wo lassen sich noch mehr Stimmen für Onay holen? Über die Strategie hat Onay mit seinem Wahlkampfteam gesprochen, auch die Stadtverbandsvorsitzenden der Grünen, Gisela Witte und Ludwig Hecke, waren bei dem Gespräch dabei. Ein Ansatz, den die Grünen bei der Planung des Wahlkampfes für die Stichwahl verfolgen: Sie haben die Ergebnisse vom Sonntag mit denen bei der Europawahl im Mai verglichen – und dabei einige Bezirke ausgemacht, wo sie noch mehr Stimmen als bei der OB-Wahl mobilisieren könnten. Auf Unterstützung der SPD können die Grünen jedoch nicht hoffen. Die Genossen, die mit Marc Hansmann eine heftige Wahlniederlage erlitten haben, werden keine Wahlempfehlung zu Gunsten von Onay aussprechen, obwohl sie in der Vergangenheit selbst bei Stichwahlen von den Grünen unterstützt worden waren. „Das ist Sache der SPD“, sagt Onay knapp. Er wolle ohnehin „ein Oberbürgermeister für alle Hannoveraner sein“. Auch ohne Wahlempfehlung will er in noch immer starken SPD-Stadtteilen Stimmen holen. Und dabei zugleich die Wähler nicht vergessen, die schon am Sonntag für ihn das Kreuz gesetzt haben. In der Nordstadt, in Linden-Nord, Linden-Mitte, Linden-Süd und der Calenberger Neustadt holte Onay die absolute Mehrheit der Stimmen. Wahlkampfauftritte wird es deswegen auch in solchen Hochburgen geben. „Es wird auch ganz entscheidend sein, wieder die Leute zu mobilisieren, die mich bereits gewählt haben“, sagt der grüne OB-Kandidat. In den zwei Wochen bis zur Stichwahl wolle er „überall möglichst viel Präsenz zeigen“. Lesen Sie mehr: Hannover erlebt eine Zeitenwende: Der Kommentar zur OB-Wahl Der Kandidatencheck: Was will Scholz? Was will Onay? So hat Ihre Nachbarschaft gewählt OB-Kandidat Onay im Interview: Ich will ein Brückenbauer sein Von Christian Bohnenkamp

OB-Wahlkampf - Der Grüne Onay will „keine Minute verlieren“