Neue ICE-Strecke von Hannover nach Bielefeld an der A2? Jetzt werden die Bürger gefragt

Die Bahn AG beginnt in dieser Woche ihren angekündigten Bürgerdialog über den Ausbau der Schnellstrecke von Bonn nach Berlin. Von diesem Ausbau ist auch die Verbindung von Bielefeld nach Hannover betroffen. Der Bürgerdialog findet wegen der Corona-Pandemie nur online statt, angesetzt hat die Bahn den Termin am Donnerstag, 14. Januar, von 18 Uhr bis etwa 20.30 Uhr. Mit dabei ist unter anderem Niedersachsens Verkehrs- und Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU). Er will auch Fragen der Bürger beantworten. Insgesamt besteht die Gesprächsrunde aus elf Teilnehmern, darunter der Staatssekretär des nordrhein-westfälischen Verkehrsministerium sowie Enak Ferlemann, der Staatssekretär beim Bundesverkehrsministerium in Berlin. Dazu Landräte und Bürgermeister betroffener Gemeinde und Städte, durch die die Strecke eventuell führen wird. Der genaue Routenverlauf ist nach Angaben der Bahn völlig offen und soll abhängig sein vom Dialog mit den betroffenen Bürgern und Kommunen – viele Bürgerinitiativen befürchten, dass weite Teile der neuen ICE-Trasse am Ende entlang der Autobahn 2 führen, da es die kürzeste Strecke ist. Bund will Fahrzeit von Bonn nach Berlin deutlich reduzieren: Der Auftrag: Die Bundesregierung will eine Verkürzung der Bahn-Fahrzeit zwischen Bonn und Berlin auf vier Stunden erreichen, das sind knapp 40 Minuten weniger als derzeit. Dazu ist erforderlich, die Fahrt von Bielefeld nach Hannover auf 31 Minuten zu begrenzen. Derzeit sind es 49 Minuten. Aber: Um die Vorgabe zu schaffen, müsste eine möglichst gerade, etwa 90 Kilometer lange Trasse gebaut werden, denn die Züge müssten dazu mit bis zu 300 Stundenkilometern unterwegs sein. Eine möglichst gerade Strecke würde allerdings auch an einigen äußerst sensiblen Stellen vorbeiführen, durch Städte oder über die Weser. Deshalb initiiert die Bahn den Bürgerdialog. In gut 30 Minuten von Hannover nach Bielefeld – das soll die Bahn im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums möglich machen. Den Auftrag dazu hat sie seit Ende November vergangenen Jahres erhalten, im Dezember teilte das Unternehmen mit, dass es weder Ideen für eine Streckenführung gibt, noch Vorentwürfe. Alle Beteiligten würden beim Trassenfindungsverfahren angehört, sagte Projektleiter Carsten Müller damals. Es gebe fünf Trassen-Varianten vom Bund, man gehe variantenoffen in die Planung. Bürger können Politikern auch Fragen stellen: Den Einwahl-Link zur Veranstaltung gibt es auf der Projektseite im Internet unter www.hannover-bielefeld.de. Der Zugang ist frei für alle interessierten Bürger, er führt sie zum Livestream und zum Chat. „Im Chat können Fragen gestellt werden, die im Verlauf der Veranstaltung aufgegriffen und beantwortet werden sollen“, teilte die Bahn mit. Lesen Sie auch Hannover: ICE-Ausbau nach Bielefeld - die Planungen beginnen Barsinghausen: Bahn beginnt Planung für ICE-Strecke Hannover Bielefeld Von Andreas Voigt