Des einen Freud ist des anderen Leid: Während am Sonntagabend 5000 Besucher in den Herrenhäuser Gärten den großen Laternenumzug genossen, sind andere vor den Toren des Großen Gartens verzweifelt. Denn die Karten an der Abendkasse waren schon vor Veranstaltungsbeginn um 17.30 Uhr ausverkauft, es gab keine Chance mehr, in den Garten reinzukommen.
Für viele Kinder war das ein kleines Drama: Kira (12) und Lana (9) zum Beispiel hatten extra für den Umzug den ganzen Sonntag an ihren Laternen gebastelt – um dann vor verschlossenen Türen zu stehen. Mutter Antje Apel war wie viele andere Eltern sauer: „Warum lässt man nicht neue Besucher rein, wenn andere wieder gehen? Den Kindern ist doch eh nach einer halben Stunde kalt.“ Ihr Ehemann Dirk (47) fügte genauso frustriert hinzu: „Außerdem könnte man doch viel mehr Geld machen, schließlich passen mehr als 5000 Menschen rein. Nicht schlau gerechnet!“
Ronald Clark, Direktor der Herrenhäuser Gärten, sieht das anders: „Bei mehr als 5000 Besuchern würde die magische Stimmung im Großen Garten kaputtgehen.“ Da der Laternenumzug bereits im vergangenen Jahr ausverkauft war, wurde 2018 bereits im Vorfeld empfohlen, sich die Tickets im Vorverkauf zu sichern. An der Abendkasse gab es entsprechend nur noch Restbestände, die schnell weg waren.
Im Großen Garten war von dem Frust draußen natürlich nichts zu spüren. Glücklich waren die, die drin waren. Die drei Spielmannszüge begleiteten den Umzug musikalisch mit „Ich geh mit meiner Laterne“ – flankiert von leuchtenden Stelzenläufern. Im Trend bei den Kindern: Einhorn-, Prinzessinnen- und Koala-Laternen, die gab es dieses Jahr besonders häufig zu sehen – im und vor dem Großen Garten.
Von Josina Kelz