Kirchentag 2025 in Hnanover: Mit Gott zu neuer Wertschöpfung

Gerade in der Zeit des Shutdowns können sich die Hannoveraner auf ein neues Großereignis freuen. 2025 kommt der Evangelische Kirchentag nach Hannover. Zum fünften Mal haben die Evangelische Landeskirche, das Land und die Stadt eingeladen. 100.000 Besucher werden erwartet. Das Programm soll ein neues Gemeinschaftsgefühl garantieren, Leuchttürme sichern, City und Messegelände füllen. Der Rat hat der Einladung mit großer Mehrheit am Donnerstag zugestimmt. „Wir sind zwar nicht Kulturhauptstadt geworden, werden aber 2025 Kirchenhauptstadt“, fand SPD-Ratsherr Angelo Alter. „Hannover kann Kirchentag“, rief Jens Böning von den „Hannoveranern“ in Erinnerung. Auch CDU, Grüne, FDP und AfD sehen im Großereignis Vorteile für die Stadt. „Qualitäten zeigen“: „Für uns ist der Kirchentag eine wunderbare Gelegenheit, unsere Qualitäten als Gastgeberin und als spannender Wirtschaftsstandort zu zeigen. Ich bin mir sicher: 2025 wird ein besonderes Jahr für Hannover!“, sagt Oberbürgermeister Belit Onay. Ministerpräsident Stephan Weil freut sich ebenfalls: „Der Deutsche Evangelische Kirchentag ist uns 2025 in Niedersachsen herzlich willkommen! Viele von uns haben die Evangelischen Kirchentage in Hannover in allerbester Erinnerung – insbesondere den letzten im Jahr 2005.“ 2005 kamen 400.000 Gäste: Damals waren 400.000 Menschen zu Gast. Gläubige verschiedenster Religionen, Politiker, Künstler, Wissenschaftler und Aktivisten kamen zusammen, feierten Gottesdienste und suchten in mehr als 3000 Einzelveranstaltungen den Austausch und den Diskurs miteinander. Bereits dreimal zuvor hatte Hannover einen Kirchentag erlebt, darunter gleich den ersten im Jahr 1949 unter dem Motto: „Kirche in Bewegung“. Danach war die niedersächsische Landeshauptstadt noch 1967 („Der Frieden ist unter uns“) und 1983 („Umkehr zum Leben“) Schauplatz des Treffens. Das Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages (DEKT) hat bereits beschlossen, die Einladung anzunehmen. „Wir freuen uns jetzt darauf, 2025 nach Hannover zu kommen“, sagt Kirchentagssprecher Mario Zeisig. Generalsekretärin Julia Helmke ergänzt: „Hannover ist eine ganz besondere Kirchentagsstadt und eng mit der Geschichte unserer Bewegung verbunden. Die lila Halstücher auf dem Kirchentag der Friedensdemonstrationen 1983 sind einer ganzen Generation in lebhafter Erinnerung.“ Kosten von 25 Millionen Euro: Laut vorliegender Schätzung werden bei dem geplanten Kirchentag Kosten von rund 25 Millionen Euro zu decken sein. Rund ein Viertel finanziert sich durch Eigenmittel wie Teilnahmeentgelten, Spenden oder Partnerschaften. An Zuwendungen fließen von der Stadt vier Millionen Euro, vom Land sieben Millionen Euro, von der Evangelischen Landeskirche sieben Millionen Euro und vom Bund 500.000 Euro. Landesbischof Ralf Meister sieht darin auch „eine Investition in die eigenen Zukunftsprozesse“. Er sagt: „Gerade das nun zu Ende gehende Jahr hat uns schmerzlich gezeigt, wie sehr wir aus persönlichen Begegnungen leben. Der Kirchentag ist Gemeinschaft. Und aus diesem Miteinander entstehen Zeitansagen. Ich bin gespannt auf die vielen neuen Ideen, die wir in diesem bewährten Zusammenhalt mit Land und Stadt bis 2025 entwickeln können.“ Übernachtung auch in Schulen: Der Kirchentag soll sich über fünf Tage erstrecken. Anfang und Ende markieren jeweils Massen-Gottesdienste in der Innenstadt. Etliche Workshops, Diskussionen und Bibelstunden werden auf dem Messegelände stattfinden. In den Abendstunden laufen kulturelle Veranstaltungen Besucher in der City. Um alle Gäste aufnehmen zu können, sollen sämtliche Schulen im Stadtgebiet und zum Teil auch im Umland für Übernachtungen hergerichtet werden. Mit Gottes Hilfe entsteht eine erhebliche Wertschöpfungskette. Die Stadt Hannover verweist auf Berechnungen der Stadt Nürnberg, die 2023 den Kirchentag ausrichten wird. Sie geht davon aus, dass Teilnehmende mehr als 28 Millionen Euro für Verpflegung, Unterkunft und Gastronomie ausgeben. Beitrag zum sozialen Frieden: „Der Evangelische Kirchentag wirkt sich positiv auf die lokale Wirtschaft aus, leistet einen wichtigen Beitrag zum sozialen Frieden und dem Zusammenleben und stärkt das positive Image dieser Stadt“, ist die Frohe Botschaft des Ratsbeschlusses. Auch die Landesregierung rechnet mit wichtigen Impulsen. „In einer Gesellschaft, die sich angesichts zahlreicher Herausforderungen ein Stück weit auch immer neu wieder auf gemeinsame Werte verständigen muss, kann der Kirchentag ein Forum einer offenen und engagierten Debatte sein“, so Kultusminister Grant Hendrik Tonne. Lesen Sie auch Hannover: Rat gibt grünes Licht für Kirchentag und vier Millionen Euro Hannovers Chancen für den Kirchentag 2025 Landessynode - Kirchentag 2023 oder 2025 in Hannover Von Vera König