In Corona-Zeiten: Sightseeing-Hannover im Internet vom Sofa aus kommt an

Übernachtungsverbot für (Städte-) Touristen, keine Messen und Kongresse wegen der grassierenden Corona-Pandemie: Hannovers Tourismus liegt in diesen Wochen brach, Hotels haben mangels Buchungen dicht gemacht, schicken ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit oder Urlaub. Da die Gesundheitsbehörden nicht mit einem zeitnahen Ende der Virus-Pandemie rechnen, trifft die Hannover Marketing-und Tourismus GmbH (HMTG) die nächste Vorkehrung: Aller Voraussicht nach wird der Start des 30. Feuerwerkswettbewerb um Wochen in den Sommer verschoben. Ursprünglich sollte der beliebte Wettbewerb in den Herrenhäuser Gärten am 23. Mai mit dem Beitrag von Australien starten, am 6. Juni ist Asien an der Reihe. „Wir planen, beide Termine in den Oktober zu verlegen, also ans Ende der Reihe“, so HMTG-Sprecherin Maike Scheunemann. Start des Wettbewerbs wäre dann am 22. August mit dem Beitrag aus Europa. Final will die HMTG die Verlegung aber erst dann bekannt geben, wenn die neuen Verträge mit den Teilnehmern aus Australien und Asien unterzeichnet sind. Das tägliche NP Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Hannover täglich gegen 13 Uhr im E-Mail-Postfach Hannover entdecken – ohne zu reisen vom Sofa aus: Der Städtetourismus in und nach Deutschland ist aktuell nicht möglich wegen des Coronavirus – trotzdem kann der hannoverinteressierte Reisende in diesen Tagen der Landeshauptstadt eine Stippvisite abstatten, sogar ganz bequem vom Sofa aus. Denn Hannovers Touristiker haben die 360-Grad-Kampagne mit Rund-um Bildern und Videos von Sehenswürdigkeiten aus Stadt und Umland wieder aktiviert und um verschiedene touristische Attraktionen ergänzt: allein 24 sind es jetzt im Umland. „Travelling without moving“ – zu deutsch: reisen, ohne sich zu bewegen – heißt das virtuelle Reise-Angebot, mit dem der Städtetourist Hannover nun umfänglich von zu Hause aus erleben kann. Und zwar ganz individuell: Kameraführung und Position bestimmt der Betrachter selber, nötig sind nur Handy, Tablet oder PC –und die Internetadresse: Zu finden sind die insgesamt 46 Hannover-Spots unter www.visit-hannover.com, der Tourismusseite der HMTG. Internet-Sightseeing: Schon 400.000 haben es gemacht: Zu sehen sind aus Hannover etwa Maschsee, HDI-Arena, Opernplatz, Herrenhäuser Gärten und Lichtenbergplatz in Linden. Im Umland sind es neben der Marienburg, dem Steinhuder Meer und dem Altwarmbüchener See auch die Sigwardskirche Idensen bei Wunstorf, die als eine der bedeutendsten sakralen Kleinbauten aus der Zeit der Romanik gilt. Höhepunkt der Tour aber ist der virtuelle Rundgang durch die Stadt Hannover: Durch Anklicken verschiedener Punkte wird der Besucher durch Straße, Plätzen und zu Sehenswürdigkeiten geleitet. Ausgangspunkt ist der Kirchturm der Marktkirche. „In Zeiten von Corona wollen wir Perspektiven für die Zeit danach geben“, sagt HMTG-Sprecherin Maike Scheunemann. Wer jetzt zu Hause sein müsse, erstelle sich bestimmt eine to-Do-Liste mit Dingen, die er in Zukunft machen wolle. „Darunter ist dann vielleicht auch ein Besuch von Hannover“, so die Tourismus-Sprecherin. Offenbar hat die Idee des virtuellen Besuchs Hannover in Zeiten der Virus-Pandemie den Nerv getroffen – seit Start von „Travelling without moving“ vor knapp zwei Wochen hat sie bis Dienstag über die sozialen Medien rund 400.000 Interessierte erreicht mit etwa 35.000 Interaktionen wie kommentieren, liken oder teilen. Vage Hoffnung: Es gibt eine Reihe Buchungen ab Juli: „Wir hoffen natürlich, dass der Tourismus in Hannover nach Corona so schnell wie möglich wieder anzieht“, so Scheunemann. Die Anzeichen dafür stünden aktuell sogar ganz gut: „Viele Städtetouristen, denen wir jetzt absagen mussten, haben auf einen späteren Zeitpunkt umgebucht und wollen ihren Besuch nachholen“, berichtet die HMTG-Sprecherin weiter. Für den Sommer sehe die Buchungslage bislang recht hoffnungsvoll aus. Lesen Sie auch Weitere Hotels in Hannover eröffnen – ein Überblick über drei Projekte Landesregierung verbietet touristische Übernachtungen Erstes Hotel macht vorübergehend dicht wegen Corona Hannover Messe fällt 2020 komplett aus Von Andreas Voigt

Tourismus - Start vom Feuerwerkswettbewerb wohl erst Mitte August