Heiligabend in Hannover: Geschenketüten für obdachlose Menschen

Auch in der Corona-Zeit bleiben soziale Institutionen dabei, sich um jene zu kümmern, die am Rande stehen – und sogar beim Beschenken armer Menschen an Heiligabend: Das Diakonische Werk hat ab 15 Uhr den Gabentisch in diesem Jahr aus bekannten Gründen draußen aufgebaut, Sicherheit, Abstand und Hygienemaßnahmen gehen vor. Dennoch sollen bedürftige Menschen und Menschen ohne Wohnung nicht ohne Geschenk zu Weihnachten bleiben. Dafür sorgen großzügige Spender, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sowie die Diakonie. Helferin Kerstin Thaler (51) ist zum ersten Mal dabei und übergibt mit ihrer Kollegin Inga Teuber (46) fleißig Geschenketüten und Essen zum Mitnehmen an die obdachlosen Menschen, die sich auf dem Hof der Diakonie in der Burgstraße (Mitte) versammeln. Süßes von „Trüffel Güse“: Nicht nur gute Mahlzeiten, selbst hochwertige Süßigkeiten finden sich – auch in diesem Jahr hat „Trüffel Güse“ ordentlich gespendet. Insgesamt mehr als 380 gespendete Geschenke gehen raus – und zaubern dem einen und der anderen, die zu Besuch kommen, ein Lächeln auf das Gesicht. Hier und da ein Lächeln sieht man auch unter der Raschplatzhochbrücke am Bahnhof, wo Mitarbeiter der Hilfsorganisation „Neues Land“ für Drogenabhängige und andere Bedürftige den Grill angeschmissen haben, Essen und Trinken herausgeben – und eben auch Geschenke. „Gespendete Geschenke im Wert von sechs bis acht Euro, Duschgel, Mützen, Schals –was die Leute so brauchen auf der Straße“, sagt ein Helfer. Vor Corona gab es diese kleinen Weihnachtsfeiern immer im Bistro in der Steintorfeldstraße, das ist angesichts der Platzverhältnisse und der etwa 100 Besucher dieses Jahr nicht möglich. Ein wenig Weihnachtsstimmung kommt aber doch auf, vielleicht auch gerade in einem solchen Jahr. Von Petra Rückerl