Hannovers IG Metall fordert Krisentopf für Arbeitnehmer

Für Unternehmer und Freiberufler bringt die Stadt in der kommenden Woche ein Hilfspaket in Höhe von zehn Millionen auf den Weg. Das begrüßt die IG Metall. Sie fordert zugleich die Einrichtung eines Härtefalltopfes für Arbeitnehmer und Arbeitslose. Die Stadt müsse ihnen mit drei Millionen Euro helfen. Das Geld bekommen sollen Mitarbeiter, die nach dem 1. März aufgrund der Corona-Krise Kurzarbeitergeld beziehen oder ihren Arbeitsplatz verloren haben. Zwar könnten diese Beschäftigten ihr Kurzarbeitergeld durch vereinfachte Anträge auf Grundsicherung auf äußerst niedrigem Niveau etwas verbessern. Doch bei weitergehenden Zahlungsverpflichtungen kämen viele in existenzielle Nöte. Ein Zuschuss würde vielen helfen: Denkbar ist aus Sicht der IG Metall ein einmaliger Zuschuss pro Antrag in Höhe von maximal 1500 Euro als pauschale Einmalzahlung oder Erstattung von Sonderkosten. In einem schnellen Genehmigungsverfahren könne die Stadt das Geld als Billigkeitsleistung zahlen. „Dieses Verfahren wird auch von der Landesregierung zur Gewährung von Liquiditätssicherung für kleine Unternehmen genutzt“, heißt es. Das tägliche NP Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Hannover täglich gegen 13 Uhr im E-Mail-Postfach Dirk Schulze, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Hannover, macht die Wichtigkeit einer solchen Leistung deutlich: „Wer in einem Monat zu 100 Prozent auf Kurzarbeitergeld angewiesen ist, dessen Einkommen reduziert sich auf 60 Prozent (ohne Kind) oder mit Kind auf 67 Prozent des Nettoeinkommens. Aufzahlungsregelungen zum Kurzarbeitergeld gibt es leider nicht in allen Betrieben Hannovers. Wir brauchen eine schnelle und unbürokratische Unterstützung.“ Kurzarbeitergeld wird nicht aufgestockt: Die IG Metall hält die Forderung an die Kommune für notwendig, weil bisher sowohl etliche Arbeitgeber, deren Verbände als auch die Bundesregierung nicht bereit sind, dass Kurzarbeitergeld aufzustocken. Schulze: „Das ist umso gerechter, da bei Kurzarbeit den Arbeitgebern sogar die Beiträge zur Sozialversicherung erstattet werden, und zwar nicht nur die Arbeitgeberanteile, sondern auch die Arbeitnehmeranteile.“ Bei der SPD und ihrer Ratsfraktion stößt die Forderung auf Verständnis. Parteichef Adis Ahmetovic: „Wir unterstützen ausdrücklich die Forderung der IG Metall. Es muss unsere Pflicht sein, den Arbeitnehmern in so einer historisch schweren Krise zu helfen. Deshalb werden wir uns für eine kommunale Soforthilfe in Höhe von drei Millionen Euro starkmachen.“ Es gehe auch um den sozialen Zusammenhalt. Lesen Sie auch: Stadt unterstützt Wirtschaft mit zehn Millionen Euro. Corona: Hannover-Messe fällt 2020 komplett aus Von Vera König

Drei Millionen Euro bei Jobverlust? - IG Metall fordert Krisentopf für Arbeitnehmer