Hannover Stadtbahnen: Komplettausfall bis mindestens Sonntag

Während die Busse der Üstra und von Regiobus wieder fahren, bleibt der Großteil des Stadtbahnverkehrs in Hannover bis voraussichtlich einschließlich Sonntag eingestellt. Laut Mitteilung der Üstra machten „zahlreiche Schäden im gesamten Stadtbahnnetz (…) einen sicheren Betrieb derzeit unmöglich“. Am Donnerstagabend teilte die Üstra dann überraschend mit, dass es schon ab Freitag auf drei Linien einen Pendelverkehr geben wird. Das sind: Linie 1: Zwischen Dragonerstraße und Peiner Straße. Linie 2: Vom Hauptbahnhof zur Peiner Straße Linie 4: Vom Königsworther Platz bis zum Braunschweiger Straße. Die Stadtbahnen wenden an der Haltestelle Freundallee, die Mitfahrt ist möglich. Die Abfahrtszeiten an den einzelnen Haltestellen entsprechen denen des zurzeit gültigen Fahrplanes, teilte die Üstra mit. Rund 20 Instandhaltungsteams seien unterwegs, um die Schäden zu beheben, teilte Denise Hain, Vorständin für Betrieb und Personal bei dem kommunalen Nahverkehrsunternehmen, mit. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind seit Tagen bei schwierigsten Witterungsbedingungen draußen vor Ort im Einsatz – dafür gebührt ihnen unser großer Dank“. Umstieg auf Busse: Wann wieder regulär laut Fahrplan und auf allen Linien gefahren werden kann, ist offen. Bis dahin bittet die Üstra die Fahrgäste, auf geeignete Busverbindungen auszuweichen. Etwa die so genannten SprintH-Linien von Regiobus. Zudem sollen „kurzfristig“ gemeinsam mit der Regiobus einige Querverbindungen per Bus eingerichtet werden, über die ab Freitag auf der Üstra- Internetseite und in der GVH-App informieren werden soll. Ursache & Wirkung: Mit Beginn des härteren Winterwetters sind laut Üstra insbesondere Gehwegplatten an Übergängen, aber auch Bitumen- und Asphaltpflasterungen an Gleisen nach oben gedrückt worden, so dass sie von den Stadtbahnen nicht mehr überfahren werden könnten. Nach den genauen Ursachen würde noch geforscht. Vermutungen gibt es schon: Durch den Regen vor dem Schnee und folgendem Temperatursturz könnte der Untergrund mit Wasser gesättigt worden sein – und der Frost könnte die Platten nach oben gedrückt haben. Denn Wasser dehnt sich ja aus, wenn es gefriert. Es sei auch möglich, dass die Stadtbahnen Schnee unter die Anlagen gedrückt haben und diese dadurch gehoben wurden. Auch eine Kombination aus beiden Ursachen sei denkbar. „Eine umfassende Ursachenanalyse wird es erst nach Ende des Winterwetters geben können, wenn kein Schnee mehr auf den Anlagen liegt“, erklärt Elke van Zadel, Üstra-Technik-Vorständin. Treuerabatt: Angesichts der andauernden Corona-Maßnahmen und der zusätzlichen Einschränkungen durch den Wintereinbruch erhalten Abonnenten des GVH (Großraum-Verkehr Hannover) erneut einen Treuebonus in Höhe von 20 Prozent für den März und den April. Ulf-Birger Franz, Geschäftsführer des GVH und Verkehrsdezernent der Region Hannover, dazu: „Gerade jetzt ist es uns wichtig, ein Zeichen zu setzen und uns bei all unseren Kunden mit einem Rabatt für ihre Treue zu bedanken.“ Lesen Sie auch Schneechaos in Hannover: Stadtbahnen stehen still, Kritik an Räumung der Radwege Verkehr in Hannover: Hauptstraßen wieder frei – Probleme bei der Üstra Von Ralph Hübner