Hannover: Mann geht mit Messer auf zwei Passanten los

Wahnsinnstat in Hannover: Am Sonntag hat ein 40-jähriger Mann in der List wahllos auf Passanten eingestochen. Ohne Vorwarnung rammte er einem 30-Jährigen, der in der Robertstraße gerade ein Auto von Schnee und Eis befreite, ein Messer in den Rücken. Das Opfer schwebt in Lebensgefahr. Ein Passant (59) wurde ebenfalls durch einen Messerstich schwer verletzt. Die Robertstraße war am Mittag zwischen Voß- und Ulrichstraße komplett abgeriegelt. Rot-weißes Flatterband verhinderte, dass Fußgänger aus Versehen Spuren verwischen könnten. Zahlreiche Polizeikräfte waren am Tatort, um sich einen Überblick über das Geschehen zu verschaffen. Der Kriminaldauerdienst begann, den Tatort aufzunehmen. Was war passiert? Gegen 12.20 Uhr hatte sich der Täter sein erstes Opfer gesucht – den 30-Jährigen, der gerade das Auto frei kratzte. Die Freundin (29) des lebensgefährlich Verletzten brachte ihren Partner und weitere Menschen in der Umgebung durch laute Rufe dazu, sich vor dem Angreifer in Sicherheit zu bringen. Das Pärchen flüchtete in einen Hinterhof. Unterdessen attackierte der 40-Jährige das nächste Opfer – den 59-jährigen Passanten. Am Zebrastreifen gestolpert und gestürzt: Er wollte scheinbar in Richtung Voßstraße fliehen. „Am Zebrastreifen stolperte der Mann vermutlich und stürzte“, berichtet Polizeisprecher Michael Bertram. Der Täter kam heran und stach zu. Wie der lebensgefährlich verletzte 30-Jährige wurde auch der 59-Jährige in eine Klinik eingeliefert. Er hatte schwere Verletzungen erlitten. Zunächst konnte der Messerstecher in Richtung Lützeroder Straße flüchten. Polizisten der Inspektion am Welfenplatz, die die Fluchtrichtung des Verdächtigen kannten, stellten sich vor ihre Dienststelle. Tatsächlich rannte der 40-Jährige wenig später dort in Richtung Celler Straße vorbei. Er wurde festgenommen. Messer und Eiskratzer sichergestellt: Am Tatort wurden ein Eiskratzer und ein Messer – offenbar die Tatwaffe – gefunden. Beides stellte die Polizei sicher. Der 40-Jährige kam ins Polizeigewahrsam. Dort leistete er Widerstand. Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar. Hinweise auf eine Terror-Tat liegen nach NP-Informationen nicht vor. Keine Drogen, kein Alkohol: Täter krank? Ein Atemalkohol- und auch ein Drogentest fielen bei dem Messerstecher negativ aus. Inwieweit er von einem Amtsarzt noch am Sonntag auf seinen Geisteszustand untersucht wird, ist bislang unklar. Die Polizei ermittelt inzwischen wegen versuchter Tötung in zwei Fällen. Der 40-Jährige wird voraussichtlich am Montag einem Haftrichter vorgeführt. Von Britta Mahrholz und Andreas Krasselt

Hannover: Mann geht mit Messer auf zwei Passanten los – versuchtes Tötungsdelikt?