Hannover: Keine Corona-Massentests mehr an Schulen

Die Region wird ihre Corona-Strategie für Schülerinnen und Schüler ändern, der Wichtigste: Massentestungen an Schulen soll es nicht mehr geben. Denn das Testmaterial wird knapp. Regionspräsident Hauke Jagau (SPD) erklärte dies mit einem gewissen Pragmatismus: Jeder K1, also naher, Kontakt eines Infizierten muss 14 Tage in Quarantäne, ob er Symptome zeige oder nicht. „Infektionsverläufe bei den Schülern selbst sind in der Regel ausgesprochen harmlos, anders als im Pflegeheim.“ Da könne man sich das Testen sparen, es sei denn, der Kontakt möchte getestet werden. Aber die Pflicht dazu, etwa eine ganze Schüler-Kohorte zu testen, entfällt. Dazu würde auch das Robert-Koch-Institut (RKI) raten. An Pflegeheimen wird weiter massiv getestet: Weiterhin durchgetestet werde dagegen in Pflegeheimen, wo die Krankheitsverläufe oft sehr schwer seien und die Menschen stärker bedroht vom Virus sind. Aktuell gebe es 220 Fälle in 40 Pflegeeinrichtungen. Jagau: Party bringen Infektionen, deswegen lieber Präsenzunterricht: Jagau und Gesundheitsdezernentin Cora Hermenau stellten klar, dass die Infektionen eher nicht in den Schulen erfolgten, sondern im Privatbereich. Daher erteilte Jagau auch der Forderung nach einem ständigen Übergang ins B-Szenario eine Absage: „Wenn wir Infektions-Bündelungen an Schulen hatten, dann, weil die Schüler privat auf Partys waren.“ Die Gefahr von Partys würde eher steigen, wenn man keinen Präsenzunterricht in Schulen habe. Außerdem würden beim Homeschooling „zu viele auf der Strecke bleiben“. Regions-Personalchefin Nicole Heidorn listete auf, wie viele Leute die Gesundheitsämter zur Nachverfolgung von Corona-Infektionsketten zur Verfügung stünden und ab nächste Woche stehen: Vor Corona seien es 90 gewesen, jetzt 189, mit angeforderen Kräften von Bundeswehr, Finanzämtern und weiteren käme man dann auf 344. „Wir haben genügend Leute, die müssen aber auch eingearbeitet werden – zum Beispiel in die Technik“. Von diesen Personen würden sich – örtlich getrennt im Regionshaus – 25 um Bußgeldverfahren mit Bezug zu Verstößen gegen die Corona-Regeln kümmern. Laut Jagau sei man zur Zeit noch auf der Suche nach größeren Räumlichkeiten für die vielen Leute. Lesen Sie auch: Corona Hannover: Jobmesse-Macher greifen Region an Corona: Sozialverband fordert mehr Schutz für Schüler in Bus und Bahn Hannover: Corona-Notklinik auf dem Messegelände im Ruhemodus Von Petra Rückerl