Hannover: IGS Roderbruch taucht in die Welt des Barocks

Wie klingt der Garten? Wie wurde früher gebacken und gekocht? Was wurde in der Barockzeit für Kleidung getragen? Unter dem Titel „Akademie der Spiele“ haben rund 180 Siebtklässler der IGS Roderbruch eine Woche lang an 17 Workshops in den Herrenhäuser Gärten teilgenommen. Am Freitag fand das große Abschlussfest statt. Ziel der Projektwoche ist neben dem Kennenlernen von Berufen im künstlerischen und handwerklichen Bereich, auch das Heranführen an Gartenkultur und das Zeitalter des Barocks. Julian (13) ist in die Rolle eines Architekten geschlüpft und hat mit zwei Mitschülern sein eigenen Traum vom Schloss gezeichnet. „Es hat auf zwei Etagen 26 Zimmer und einen Garten mit Fluss. Das hat viel Spaß gemacht“, sagt er. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. „Man muss sehr genau sein“, meint Kumpel Marvin (13). Dennoch haben die Drei einiges gelernt. „Wir haben uns mit dem Grundriss und den verschiedenen Ansichten auseinandergesetzt“, ergänzt Emilio (13). Dabei durften sie ihrer eigenen Fantasie freien Lauf lassen. Im Workshop „Watch this space! Der Große Garten als Bühne“ haben die Schüler Figuren aus dem 17. Jahrhundert mit der heutigen Zeit in einem kleinen Theaterstück verknüpft. Dabei gab es bewusst keine Sprache, stattdessen lag der Fokus auf der Körpersprache und den Kostümen. „Es war spannend zu sehen, wie man mit dem zur Verfügung stehenden Raum arbeiten kann“, sagt Cinja (13). Dabei wurden vor allem die Sonnen- und Schattenseiten des Barocken widergespiegelt. „Die Menschen hatten zwar Geld, Macht und ein prunkvolles Leben, dabei ist aber auch Wut und Neid bei den Bauern entstanden. Das machte die Fürsten wiederum einsam“, erklärt Nina (13). Kunstfestspiele in Herrenhausen enden mit Gezwitscher Sommernächte im Gartentheater: Das Programm Herrenhäuser Gärten: Die Rückkehr der Blütenpracht Auch einiges über die Macht der Fürsten lernten Pavlos (13) und Daniel (13) bei einer Rallye durch die Herrenhäuser Gärten. Und dann durften sie schließlich ihren eigenen Schlossgarten entwerfen. „Wir haben einen Pool, eine Terrasse und eine Rampe mit eingebaut, damit Daniel mit dem Rollstuhl überall hinkommen kann“, sagt Pavlos. Bühnenfeuerwerk zum Abschluss: In weiteren Workshop setzten sich die Kinder unter anderem mit der Tischlerei als handwerkliches Handwerk, der Hofkultur und der Musik aus dem 17. Jahrhundert auseinander. Zum Abschluss zündete die Gruppe „Pyrotechnik als historisches Handwerk“ ihr buntes Bühnenfeuerwerk ab. Ganz nebenbei lernten sie die chemischen und physikalischen Grundlagen kennen. Gefördert wurde das Pilotprojekt von der Nord/LB Kulturstiftung, der Klosterkammer Hannover und der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung. Zahlreiche Partner, wie das Staatstheater und das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege, führten die Workshops durch. Von Cecelia Spohn

Pilotprojekt - Hannover: IGS Roderbruch taucht in die Welt des Barocks