Hannover: Für die Elektro-Busflotte gibt es neun Millionen Euro

Auf dem Weg, die Busflotte auf Elektrobetrieb umzustellen, erhalten Üstra und Regiobus kräftige finanzielle Unterstützung aus Berlin: Das Unternehmen Regiobus bekommt vom Bundesumweltministerium (BMU) eine Fördersumme von bis zu neun Millionen Euro für den Einstieg in die Elektromobilität, hat das Unternehmen mitgeteilt. Die Summe teilt sich in zwei Tranchen auf: Bis zu 6,2 Millionen Euro darf Regiobus für die Elektrobusse ausgeben – ein Investitionszuschuss von 80 Prozent, verteilt auf die Jahre 2021 bis 2023. Für den Aufbau der Ladeinfrastruktur für Üstra und Regiobus gemeinsam gewährt das Ministerium dann noch einen Zuschuss in Höhe von bis zu drei Millionen Euro. Das entspricht einer Zuwendung in Höhe von 40 Prozent der Kosten. „Damit beginnt für das Unternehmen eine neue Ära“, so Regiobus-Geschäftsführerin Elke van Zadel. „Wir können voraussichtlich 15 E-Busse beschaffen. Nach Marktsondierung und Ausschreibung könnten die ersten Fahrzeuge ab Mitte 2022 auf Linie gehen. Wir würden Sie zunächst auf den sprintH-Strecken einsetzen“, sagt van Zadel weiter. Bei der Üstra sind bereits seit Mitte September neue Elektrobusse vom Typ eCitaro im Einsatz. Zwei E-Busse fahren aktuell auf der Linie 100/200. Noch vor Jahresende bekommt die Üstra weitere fünf E-Solobusse (zwölf Meter lang) sowie die ersten vier E-Gelenkbusse (18 Meter lang) geliefert. Gemeinsamer Aufbau der Infrastruktur für die E-Busse: Diese Busse setzt das Nahverkehrsunternehmen nach Testfahrten und Fahrer-Schulungen dann ab Anfang 2021 schrittweise in den Linienbetrieb ein. Bis 2023 wird die Üstra den innerstädtischen Busverkehr außerdem auf den sechs Innenstadt-Linien 100/200, 120, 121, 128 und 134 mit 48 elektrischen Solo- und Gelenkbussen ausstatten. Möglich ist die Umsetzung durch eine weitere Förderung des Umweltministeriums sowie durch die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG). Insgesamt belaufen sich die Investitionen für die Zukunftsoffensive E-Bus bei der Üstra auf etwa 50 Millionen Euro. Für den Aufbau des Ladestationennetzes und den Einsatz der E-Busse gibt es inzwischen konkrete Pläne: Vorgesehen ist etwa, dass die Üstra in den nächsten Jahren verschiedene Linien-Endhaltestellen mit Ladepunkten ausstattet. Für den Betrieb auf der Linie 100/200 wurde am Endpunkt August-Holweg-Platz die aus einem Pilotprojekt installierte Ladetechnik zum Teil erneuert und die Leistungselektronik umfangreich modernisiert. Die Endpunkte der Linie 121 Altenbekener Damm und Haltenhoffstraße sollen Mitte 2021 in Betrieb gehen, die Endpunkte der Linie 128 und 134 sind für Ende 2021 (Richtung Peiner Straße) beziehungsweise Mitte 2022 (Richtung Nordring) geplant. Die Endpunkte Aegidientorplatz und Ahlem der Linie 120 folgen Ende 2022, so das Nahverkehrsunternehmen. Für die sprintH Linien der Regiobus sind am ZOB Hannover in der Rundestraße Ladeeinheiten vorgesehen. Stationiert werden die ersten E-Busse zunächst auf dem Regiobus Betriebshof in Wunstorf. Die Üstra bringt ihre E-Flotte auf den Betriebshöfen Mittelfeld und Vahrenwald unter. An diesen Standorten sind dann umfangreiche Umbauten für die Ladungs- und Instandhaltungsprozesse vorgesehen. Üstra und Regiobus besiegeln Kooperation mit Vertrag: Um die E-Mobilität in ihren Unternehmen gemeinsam voranzubringen, haben Üstra und Regiobus inzwischen einen Kooperationsvertrag unterzeichnet – der nächste Schritt zur künftig sehr engen Zusammenarbeit. „Es macht ja Sinn, hier gemeinsam zu handeln und nicht etwa zwei verschiedene Systeme aufzubauen“, so Denise Hain, Vorständin Betrieb bei der Üstra. „Wir denken das Thema zusammen, profitieren gegenseitig von den Erfahrungen im Fahrbetrieb und im Werkstattbereich“, so Üstra-Chef Volkhardt Klöppner. „Durch die genannten Kooperationsfelder entstehen Synergien, die dazu beitragen können, kosten- und ressourcensparend zu agieren“, sagt Regiobus-Geschäftsführerin Regina Oelfke. Mit dem Aufbau einer gemeinsam nutzbaren Infrastruktur erweitere man die Lademöglichkeiten für die Busse beider Unternehmen von Anfang an, so van Zadel. Regions-Verkehrsdezernent Ulf-Birger Franz zur engen Zusammenarbeit beider Tochterunternehmen der Region Hannover: „Das bringt einen enormen Schub für die Verkehrswende und zahlt auf das Thema Klimaschutz ein.“ Lesen Sie auch Nahverkehr Hannover: Auftakt für die neue E-Bus-Flotte vom Typ eCitaro Nahverkehr Hannover: Vier neue E-Busse rollen durch die City Von Andreas Voigt