Hannover: DRK lässt Führungskräfte erneut impfen

Der DRK-Vorstandsvorsitzende Region Hannover, Anton Verschaeren, sprach in der vergangenen Woche von einer „suboptimalen Situation“ und personellen Konsequenzen. Gemeint ist die „Impf-Affäre“ – der Geschäftsführer DRK-Pflegedienste und eine Handvoll weiterer Mitarbeiter hatten sich Anfang Januar auf die Corona-Impfliste setzen lassen. Nun bestätigte der DRK-Chef am Montag NP-Informationen, dass diese Mitarbeiter am Wochenende auch die zweite Impfung erhalten haben. Das Präsidium habe sich dafür ausgesprochen, damit die erste Impfung nicht vergebens war. „Die zuständige Behörde hat auf das örtliche Impfteam verwiesen, welches der Impfung zugestimmt hat“, so Verschaeren. Auch im Rettungsdienst wurde großzügig geimpft: Nach NP-Informationen handelt es sich bei den Personen (darunter zum Beispiel auch eine Prokuristin) nicht um Pflegepersonal. Der DRK-Chef erklärte hingegen, dass sie zumindest gelegentlich Kontakt zu Patienten hätten. Er sprach in diesem Zusammenhang von einer „Grauzone“. Diese Grauzone gibt es wohl auch im DRK-Rettungsdienst. So versichert ein Mitarbeiter, dass die Fachkraft für Arbeitssicherheit und der Fuhrpark-Manager keinerlei Kontakt zu Patienten haben. Trotzdem wurden sie im Impfzentrum auf dem Messegelände immunisiert. Dazu der DRK-Chef: „Alle Notfallsanitäter, Rettungsassistenten und Rettungssanitäter, auch die mit Zusatzfunktionen sowie Teile des erweiterten Rettungsdienstes wurden geimpft. Das betrifft sowohl haupt- sowie ehrenamtliche Mitarbeiter.“ Mit den Behörden sei das so abgestimmt. Im Fall der beiden angesprochenen Personen handle es sich um Rettungsassistenten, die gelegentlich Kontakt zu Patienten haben. Über personelle Konsequenzen schweigt das DRK: Wie schlecht die Stimmung beim DRK ist, zeigt folgender Hinweis. Mitarbeiter behaupten, dass auch Verschaeren gegen das Corona-Virus immunisiert sei. Belege dafür gibt es nicht. Dazu Anton Verschaeren: „Ich wurde bisher nicht geimpft und war auch bisher nicht für eine Impfung vorgesehen.“ In Hamburg-Harburg und in Bielefeld wurden DRK-Funktionäre vorbei an jeder Priorität gegen das Virus immunisiert. In Harburg trat der DRK-Kreischef laut des Nachrichtenmagazins Spiegel anschließend zurück. Und wie sieht es mit den angekündigten personellen Konsequenzen für das Führungspersonal im Bereich Pflegedienst aus? Anton Verschaeren: „Die zuständigen Gremien haben sich mit der Sache intensiv beschäftigt. Über etwaige arbeitsrechtliche Maßnahmen können und werden wir öffentlich keine Informationen geben, da es sich um betriebliche Interna handelt.“ Vielleicht war ja die personelle Konsequenz, dass Geschäftsführer und co. am Sonnabend zum Impfen antanzen mussten. Lesen Sie auch DRK Hannover: Führungskräften drohen Konsequenzen Hannover: DRK zieht Konsequenzen aus Impf-Affäre Von Thomas Nagel