Hannover: Bus-und Bahnfahren im Nahverkehr wird ab 2021 teurer

Tickets für Bus und Bahn im Bereich des Großraum-Verkehrs Hannover (GVH) sollen zum 1. Januar 2021 mal wieder teurer werden. Zudem sind drei Änderungen geplant: Die Seniorennetzkarte ab 60 Jahren ersetzt die Seniorenkarte 63Plus, die GVH SparCard Schüler wird auf Auszubildende ausgeweitet und es gibt eine Tageskarte gebündelt im 6er-Block für Teilzeitbeschäftigte oder Berufstätige, die hin und wieder im Homeoffice arbeiten. Die Tarif-Änderungen sind allerdings noch nicht in Stein gemeißelt, im zuständigen Verkehrsausschuss der Region am Donnerstag hat die SPD die geplanten Tarifänderungen in die Fraktion gezogen – Beratungsbedarf. Sie werden jetzt wohl erst nach der Sommerpause verabschiedet. Waren auf die Einnahmen im Nahverkehr in den Vorjahren kalkulatorisch Verlass, so ist dies durch die Corona-Pandemie anders, mutmaßt die Region als Trägerin des Nahverkehrs in ihrer Beratungsvorlage. Mit der Preisanhebung und angenommenen Mehreinnahmen wegen einer höheren Inanspruchnahme von Bus und Bahn durch die neuen Kartenangebote rechnet die Region zwar mit Mehreinnahmen in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro. Doch wegen der Pandemie mit der Sorge der Kunden vor Ansteckung und dem vermehrten Arbeiten von zu Hause aus, geht der GVH aktuell davon aus, dass man schon in diesem Jahr die angedachten Erlöse aus dem Nahverkehr von bis zu 80 Millionen Euro nicht wird erzielen können, die geplanten Mehreinnahmen nächstes Jahr also verpuffen. Geplante Preisangebung liegt im zweistelligen Centbereich: Die Preisanhebung fällt nach dem GVH-Vorschlag moderat aus und beläuft sich voraussichtlich im zweistelligen Centbereich. So soll etwa die Tageskarte in allen drei Zonen A, B und C jeweils zehn Cent mehr, das Tagesticket 20 Cent, das Tages-Gruppenticket 40 Cent kosten. Und für das Jobticket sollen Kunden je nach Tarifzone zwischen 60 und 90 Cent im Monat mehr zahlen. Liegt die Firma außerhalb der Innenstadt, beträgt der Aufschlag zwischen 40 und 60 Cent, ist das Unternehmen im Umland ansässig, fallen zwischen 30 und 50 Cent mehr an, so der Vorschlag. Und: Bei vielen Ticketangeboten bleibt der Preis auch unverändert, etwa bei den Auszubildenden oder dem Semesterticket. Die neue Seniorennetzkarte ab 60 Jahren sollen Kunden für alle drei Tarifzonen für 30 Euro im Monat bekommen, im Jahresabo sinkt der Preis auf 25,50 Euro im Monat. Mit der neuen Netzkarte will der GVH die Verkehrswende unterstützen, Senioren dazu bewegen, das Auto stehen zu lassen. Die GVH SparCard Schüler gibt es seit 2018, zwischenzeitlich wurde noch das Freiwillige Jahr mit hineingenommen – ab 2021 dann auch Auszubildende, darunter Schüler der Berufsbildenden Schulen. Der Preis liegt unverändert bei 15 Euro. Im Gegenzug entfällt die Wochenkarte Ausbildung ersatzlos ab 2021. SprintH-Linien fahren 2021 häufiger – Neuordnung in Neustadt: Verabschiedet hat der Verkehrsausschuss noch eine Reihe von Änderungen im Nahverkehr zum Fahrplan 2021. Darunter eine engere Vertaktung der SprintH-Linien 300 und 500 auf 15 Minuten sowie eine zehnminütige Taktung bei der Linie 700. Außerdem wird ab 2021 der Stadtverkehr Neustadt wegen verschiedener Neubaugebiete überarbeitet. Lesen Sie auch Öffi-Tarife werden einheitlicher und einfacher Üstra investiert 400 Millionen in die Verkehrswende Zehn-Punkte-Plan: Region Hannover pumpt Milliarden in Nahverkehr Verkehrsdezernent: „Der Nahverkehr wird sich erholen“ Von Andreas Voigt