Bundespolizisten haben innerhalb von nur wenigen Tagen eine 24 Jahre alte schwangere Polin aufgegriffen, die sich schwer betrunken im Hauptbahnhof aufgehalten hat. Bei der ersten Überprüfung hatte sie einen Atemalkoholgehalt von 4,23 Promille, rund 48 Stunden später wurde bei ihr ein Wert von 3,91 Promille festgestellt – die Frau hatte in einem Geschäft im Hauptbahnhof Kosmetika, ein Klebeband und Bundstifte entwendet, teilte die Bundespolizei mit. Die wohnungslose Frau gehört zur Trinker- und Drogenszene am Bahnhof.
Torkelnd und unkoordiniert im Hauptbahnhof unterwegs
Aufmerksam wurden die Beamten das erste Mal am vergangenen Sonnabend durch Zeugen, die beobachtet hatten, wie die Frau torkelnd und unkoordiniert im Hauptbahnhof herumlief – und augenscheinlich schwanger war. Die Bundespolizei nahm die Frau mit zur Wache und führte dort einen Atemalkoholtest durch – mit 4,23 Promille als Ergebnis. Da die 24-Jährige laut Bundespolizei eine ärztliche Untersuchung abgelehnt hatte, wurde sie in Schutzgewahrsam genommen.
Zwangsweise ärztliche Untersuchung in der MHH
Nach Rücksprache mit Amtsarzt und Feuerwehr wurde ein Rettungswagen gerufen, der die Schwangere dann unter Polizeibegleitung zwangsweise zur ärztlichen Untersuchung in die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) brachte. Da die Frau nach der Behandlung auf ihr Selbstbestimmungsrecht bestanden habe, das jedem Menschen nach dem Grundgesetz zusteht, und weitere Hilfe ablehnte, wurde sie aus der MHH entlassen.
Nach Diebstahl zweiter Test – diesmal mit knapp vier Promille
Am späten Montagabend erwischte dann ein Ladendetektiv die 24-Jährige dabei, wie sie aus einem Geschäft im Hauptbahnhof unter anderem Kosmetikartikel entwendete. Der Detektiv rief die Bundespolizei, und die Beamten trauten ihren Augen kaum – vor ihnen stand die junge Frau, die sie erst am Sonnabend volltrunken aufgegriffen hatten. Und auch beim zweiten Mal machte sie einen sturzbetrunkenen Eindruck – ein Atemalkoholtest ergab schließlich 3,91 Promille, teilte die Bundespolizei am Dienstag mit.
Frau will keine weitere Hilfe und kann gehen
Erneut wurde ein Rettungswagen gerufen, in dem sie dann untersucht wurde. Da die 24-Jährige erneut weitere Hilfe abgelehnt habe, mussten die Beamten die Frau gehen lassen. Gegen sie läuft jetzt ein Ermittlungsverfahren wegen Diebstahls.
Von Andreas Voigt